Dresden/Gütersloh. In Sachsen nutzen weniger Menschen Angebote zur Weiterbildung als im Bundesdurchschnitt. Wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Deutschen Weiterbildungsatlas der Bertelsmann Stiftung hervorgeht, nimmt nicht einmal jeder achte Bürger (11,9 Prozent) mindestens einmal pro Jahr an einer Weiterbildung teil. Der Freistaat liegt damit deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 13,5 Prozent - und landet auf Platz 14 der 16 Bundesländer. Nur Sachsen-Anhalt und das Saarland schneiden noch schlechter ab. Bundesweiter Spitzenreiter ist demnach Hessen.
Die Studie zeigt zugleich große regionale Unterschiede innerhalb Sachsens: Demnach ist die Beteiligung vor allem in Westsachsen (12,4 Prozent), Oberlausitz-Niederschlesien (12,1 Prozent) und Südsachsen (9,7 Prozent) geringer als im bundesweiten Schnitt. Nur in der Region Oberes Elbtal/Osterzgebirge ist die Teilnahme an Weiterbildung laut Studie überdurchschnittlich (14,6 Prozent) hoch.
Insgesamt sinkt der Trend zur Weiterbildung in Sachsen: Die Teilnahmequote im Freistaat ist zwischen 2007 und 2012 insgesamt um 1,8 Prozentpunkte zurück gegangen.
Abgeschlagen sind vor allem Menschen ohne beruflichen Abschluss. Nur 6,4 Prozent von ihnen nutzen Möglichkeiten zur Weiterbildung. Bundesweit liegt der Durchschnitt hier bei 6,7 Prozent.
„Hinsichtlich der Weiterbildungsbeteiligung gering Qualifizierte unterscheiden sich die sächsischen Regionen so stark wie in keinem anderen Bundesland“, heißt es in der Studie. So weist das Obere Elbtal/Osterzgebirge mit 10,7 Prozent die höchsten Weiterbildungsquoten bundesweit für Menschen ohne beruflichen Abschluss auf. Südsachsen landet mit einer Quote von 3,5 Prozent dagegen auf dem bundesweit vorletzten Platz.
Untersucht wurden Kurse von Volkshochschulen, privatwirtschaftliche sowie betriebliche Angebote. (dpa)