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Hilfe für 51.000 sächsische Schüler

Kinder aus sozial Schwachen Familien bekommen Zuschüsse. Doch reichen sie aus, um Bildungsgerechtigkeit herzustellen?

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Der Schulbesuch ist teuer - und die Zuschüsse würden nicht reichen, kritisiert die Linke
Der Schulbesuch ist teuer - und die Zuschüsse würden nicht reichen, kritisiert die Linke © Jens Büttner/dpa (Archiv)

Dresden. Bis zu 51.000 Schülerinnen und Schüler in Sachsen waren zuletzt auf Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes angewiesen. Das machte die Zwickauer Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann (Linke) kurz vor dem Schulbeginn in Sachsen publik. Das Paket soll Kindern und Jugendlichen aus Familien mit geringem Einkommen oder Bezug von Sozialleistungen die Möglichkeit geben, Angebote in Schule und Freizeit wahrzunehmen.

«Das Paket ist vom Ansatz her verfehlt und lässt sich nicht reparieren. Statt realitätsgerechter Förderung durch existenzsichernde Kinderleistungen bietet es bürokratische, kleinliche Einzelleistungen auf Antrag», sagte Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Dementsprechend bleibe die Inanspruchnahme weit hinter dem Bedarf zurück.

15 Euro für soziale und kulturelle Teilhabe

"Nun kommen auch noch die Mehrausgaben durch Corona hinzu. Home Schooling darf nicht dazu führen, dass Kinder armer Eltern noch mehr abgehängt werden", betonte die Politikerin, die im Bundestag den Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend leitet. Da niemand wisse, wie sich die Pandemie über den Winter entwickelt, müsse den ärmsten Familien jetzt endlich ernsthaft finanziell geholfen werden.

"Das Bildungs- und Teilhabepaket sieht für ein ganzes Schuljahr gerade einmal 150 Euro für Schulbedarf vor. Mit einmalig weiteren 150 Euro fördert der Bund außerhalb des Pakets nun Leihgeräte, die die Schulen bedürftigen Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stellen sollen", erklärte Zimmermann. Jeder wisse aber, dass man davon nicht einmal eine gebrauchte Ausstattung samt Software bezahlen kann.

"Sogar nur lächerliche 15 Euro im Monat stehen für Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben zur Verfügung, zum Beispiel für den Sportverein oder den Klavierunterricht. Die Bundesregierung hat jeden Bezug zur Realität verloren", schloss Zimmermann ihre Kritik. Man brauche endlich eine realistisch berechnete Grundsicherung für Kinder. (dpa)