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Sachsen investiert Millionen gegen die Landflucht

Zinsgünstige Darlehen sollen Familien und Senioren ein eigenes Heim in den Regionen ermöglichen.

Von Gunnar Saft
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© Archiv: Sebastian Schultz

Dresden. Die anhaltende Abwanderung macht den ländlichen Regionen in Sachsen zu schaffen. Mit einem neuen Förderprogramm will die Staatsregierung nun erreichen, dass künftig mehr Menschen in ihren Heimatregionen bleiben.

Das Kabinett beschloss dafür am Dienstag in Dresden ein umfangreiches Hilfsprogramm, mit dem sowohl der Erwerb als auch die Erhaltung von Wohneigentum auf dem Land unterstützt werden sollen. Laut Innenminister Roland Wöller (CDU) stellt der Freistaat ab dem kommenden Jahr 40 Millionen Euro für zinsgünstige Darlehen bereit, die jeder Einwohner Sachsens außerhalb der drei Großstädte Dresden, Chemnitz und Leipzig ab dem 21. Dezember in Anspruch nehmen kann. Im Rahmen einer Baufinanzierung stehen für Neubauten, für den Erwerb bereits bestehenden Wohnraums sowie für die Erweiterung von bereits vorhandenem Wohnraum Förderdarlehen in Höhe von 10.000 bis 80.000 Euro zur Verfügung. Voraussetzung ist, dass die jeweiligen Immobilien vom Antragsteller selbst genutzt werden.

Das gilt auch für entsprechende Sanierungsdarlehen, mit deren Hilfe der Wohnwert selbstgenutzter Immobilien erhalten oder erhöht wird. In diesen Fällen können Darlehen in Höhe von 8.000 bis 40.000 Euro beantragt werden. Sämtliche Kredite werden derzeit mit lediglich 0,75 Prozent verzinst und können mit einer Laufzeit von bis zu 25 Jahren abgeschlossen werden, teilte Wöller mit.

Bewilligungsstelle für die neuen Förderdarlehen ist die Sächsische Aufbaubank. Für die Nutzung der Kredite gelten verschiedene Voraussetzungen: So dürfen bei Alleinstehenden die jährlichen Haushaltseinkünfte 60.000 Euro nicht übersteigen. Für Ehe- und Lebenspartner liegt dieses Limit bei gemeinsam höchstens 100.000 Euro pro Jahr. Für jedes im Haushalt lebende Kind erhöht sich dieser Grenzbetrag noch einmal um 10.000 Euro. Für alle staatlichen Darlehen gilt der jeweilige bei der Antragstellung vereinbarte Zinssatz für die gesamte Laufzeit. Außerdem müssen diese nur nachrangig besichert werden. Zusätzlich zu weiteren Immobilienkrediten bei anderen Banken kann schließlich auch das neue staatliche Baukindergeld ohne Einschränkungen genutzt werden.

„Mit dieser Förderung bieten wir insbesondere jungen Familien eine attraktive Lebensperspektive im ländlichen Raum“, erklärte der Minister. Die neue staatliche Unterstützung stehe aber auch für ältere Menschen zur Verfügung, die sich durch Wohneigentum eine bessere Altersvorsorge schaffen wollen. Wöller stellte in Aussicht, dass das Förderprogramm 2020 fortgeführt und dann ebenfalls mit einem Betrag von 40 Millionen Euro finanziert wird.