Die Ostdeutschen gehen häufiger zum Zahnarzt als die Westdeutschen. In Sachsen waren 77,1 Prozent der Versicherten 2017 mindestens einmal in zahnärztlicher Behandlung, im Saarland nur 65,2 Prozent. Das geht aus dem „Zahngesundheitsatlas“ der Barmer hervor, den die Krankenkasse am Donnerstag in Berlin vorgestellt hat.
„Die Gründe für die Unterschiede kennen wir nicht“, sagte Studienautor Michael Walter von der TU Dresden. Barmer-Chef Christoph Straub vermutet ein „traditionell höheres Präventionsverhalten“ in Ostdeutschland. „Zudem werden die Versicherten im Osten häufiger mit Zahnfüllungen versorgt oder bekommen schadhafte Zähne gezogen.“
Ein deutliches regionales Gefälle zeigte sich auch bei Kronen, Brücken und Implantate. Die Gesamtkosten je versorgtem Versicherten lagen in den ostdeutschen Ländern mit 1 274 Euro bis 1 379 Euro deutlich unter dem Bundesschnitt. Am teuersten war der Zahnersatz in Niedersachsen mit 1 877 Euro. Hauptursache dürfte die verstärkte Wahl von ästhetisch ansprechenderem Zahnersatz sein, für den Mehrkosten selbst zu tragen sind. Bei der Entscheidung für teurere Produkte spielt die Wirtschaftskraft der Versicherten eine Rolle. (dpa)