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Sachsen schreibt Landesgartenschau für 2019 aus

Helmut Kohls Visionen von den blühenden Landschaften im Osten sind ein geflügeltes Wort. In manchen Regionen wurden sie wahr, auf Landesgartenschauen sowieso.

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© dpa

Dresden/Löbau. Städte und Gemeinden in Sachsen können sich ab sofort für die Landesgartenschau 2019 bewerben. Während die Veranstaltung zuletzt alle drei Jahre «blühende Landschaften» bescherte, wird der Rhythmus diesmal auf vier Jahre verändert, gab Umweltstaatssekretär Fritz Jaeckel am Dienstag in Dresden bekannt. Nach Löbau im Vorjahr folgt 2015 Oelsnitz im Erzgebirge. Der Ausrichter für 2019 soll im Herbst 2014 feststehen. Ob es danach bei dem Rhythmus bleibt, ist noch unklar. Nach Aussagen von Jaeckel will Sachsen flexibel sein.

Jaeckel zufolge reagiert Sachsen mit der Entscheidung für 2019 auf entsprechende Ausstellungen in den Nachbarländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen in 2017 und 2018. Man wolle so eine «Kannibalisierung der Landesgartenschauen» verhindern, hieß es wörtlich. Außerdem könnte 2018 in Sachsen auch zum Jahr der nächsten Landesausstellung werden. Dafür gibt es zwar noch keinen Beschluss des Kabinetts, Kunstministerin Sabine von Schorlemer (parteilos) hatte dafür aber schon das Thema Industriekultur und den Chemnitzer Raum als Ausrichter ins Gespräch gebracht.

Das Land Sachsen wird die Landesgartenschau mit bis zu 3,85 Millionen Euro unterstützen. Das Geld kann auch als Kofinanzierung für andere Fördertöpfe von Land, Bund oder EU verwendet werden. Die Summe gilt auch für Oelsnitz. Löbau hatte noch von 4,5 Millionen Euro Zuschüssen profitiert, allerdings durfte das Geld nicht zur Kofinanzierung eingesetzt werden. So brachte die Stadt in der Oberlausitz einen Eigenanteil in gleicher Höhe auf. Insgesamt beliefen sich alle Investitionen im Umfeld der Landesgartenschau auf 21 Millionen Euro.

Löbaus Oberbürgermeister Dietmar Buchholz zeigte sich überaus zufrieden. Rund 480.000 Besucher und ein Überschuss von 483.000 Euro gehören zur Erfolgsbilanz. Für die Stadtentwicklung sei viel herausgesprungen, sagte Buchholz und verwies unter anderem auf Industriebrachen, die bei der Umgestaltung verschwanden. Löbau will das Terrain künftig als Gelände für Messen und Veranstaltungen nutzen. Buchholz war am Dienstag so begeistert, dass er sich mit Löbau am liebsten noch einmal für 2019 beworben hätte.

Oelsnitz will bereits in diesem Jahr rund 6,4 Millionen Euro für Baumaßnahmen im Zusammenhang mit der Landesgartenschau ausgeben. Die Stadt hatte sich schon 2009 beworben, war aber dann Reichenbach im Vogtland unterlegen. Nach den Worten von Bürgermeister Hans-Ludwig Richter (CDU) will die vormals vom Bergbau geprägte Stadt ihren Imagewandel dokumentieren. «Die Landesgartenschau gibt uns eine neue Perspektive. Sonst stehen wir als Stadt meist nur in der zweiten Reihe», sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Die Schau soll auf dem früheren Bahnhofsgelände und einer angrenzenden Fläche Platz finden. Auch zwei Teiche, die einst als Wasserreservoir für den Bergbau dienten, werden mit einbezogen. (dpa)