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Sachsen will A4 ausbauen

Mehr Spuren sollen für Entlastung der hoch frequentierten Bundesautobahn sorgen. In Zukunft könnten auch die Ausweichrouten für Lkw gesperrt werden.

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© Roland Halkasch

Von Andrea Schawe

Dresden. Der Freistaat setzt sich weiter für einen Ausbau der Autobahn 4 ein. Im Sommer will das Verkehrsministerium den Antrag stellen, das Bauvorhaben doch noch in den Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen, sagte Minister Martin Dulig (SPD) am Donnerstag im Landtag.

Geplant ist zwischen Dresden und Burkau ein Ausbau auf sechs Spuren, zwischen Dresden und Nossen soll die Autobahn auf acht Spuren erweitert werden. Der Abschnitt im Dresdner Norden ist mit bis zu 130 000 Fahrzeugen am Tag der am stärksten belastete Bereich in ganz Sachsen.

Der Bund hatte zuletzt gegen einen weiteren Ausbau der A4 entschieden. Die Belegungszahlen seien nicht ausreichend gewesen, hieß es in der Begründung. „Die Zahlen waren nicht belastbar“, sagte Dulig. Für den Antrag will das Verkehrsministerium einen Ausnahmeparagrafen nutzen und belastbare Zahlen für eine überdurchschnittliche Zunahme des Schwerlastverkehrs vorlegen.

Die Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan ist Voraussetzung dafür, die Standstreifen für den Verkehr freizugeben. Allerdings wäre auch das keine schnelle Lösung, so der Minister. Um den Standstreifen zu nutzen, müssten unter anderem die Aus- und Auffahrten umgebaut sowie aufwendige Videotechnik installiert werden. Dafür sind aufwendige Planungsverfahren nötig, die auch mehrere Jahre dauern können. Bis zur Fertigstellung einer breiteren A4 rechnen Experten mit mindestens 15 Jahren.

Momentan sorgen auf der A4 zwei Baustellen zwischen Dresden und Nossen täglich für Stauchaos. Dulig bat dafür um Verständnis. „Die Bauarbeiten sind nötig, um größere Schäden zu verhindern.“ Bei Wilsdruff wird die Saubachtalbrücke in Stand gesetzt, zwischen Dresden-Altstadt und dem Dreieck Dresden-West muss die Fahrbahn erneuert werden. Seit Beginn der Bauarbeiter leidet vor allem Wilsdruff unter dem Ausweichverkehr. Dulig kündigte an, mögliche Routen in Zukunft früher zu prüfen - vor allem darauf, ob sie für eine Belastung durch Schwerlastverkehr überhaupt geeignet sind und inwieweit dort Schutzmaßnahmen, etwa Tonage-Begrenzungen, getroffen werden müssen.