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Acht Sachsen mit West-Nil-Virus infiziert

Der West-Nil-Virus wird von Mücken übertragen. Nun haben sich sieben Leipziger und eine Person aus Meißen mit der Tropenkrankheit infiziert.

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Das West-Nil-Virus ist ein aus Afrika stammender Erreger. Infizierte Mücken können auch den Menschen anstecken.
Das West-Nil-Virus ist ein aus Afrika stammender Erreger. Infizierte Mücken können auch den Menschen anstecken. © dpa/Patrick Pleul (Symbolbild)

Leipzig/Berlin. In Sachsen und Berlin ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bei neun Menschen das West-Nil-Virus (WNV) nachgewiesen worden. Bei sieben Betroffenen in Leipzig sei der Nachweis geführt worden, nachdem sie Symptome einer Erkrankung gezeigt hätten, wie das RKI am Donnerstag mitteilte. Bei je einer Person aus Berlin und Meißen sei die Infektion beim Test von Blut- oder Plasmaspenden entdeckt worden. Sowohl in Leipzig wie in Berlin gibt es den Angaben zufolge weitere Verdachtsfälle.

Wie es weiter hieß, habe unter den Betroffenen zum Beispiel ein 76-jähriger Mann eine Enzephalitis entwickelt, zwei weitere Patienten - eine 32-jährige Frau und 85-jähriger Mann - eine Meningitis, beides entzündliche Erkrankungen des Gehirns. Die Ermittlungen zum Beginn der Erkrankung und dem genauen Infektionsort der Patienten laufen noch.

Keiner der Betroffenen habe von einer Reise berichtet, so dass von in Deutschland erworbenen Infektionen ausgegangen werde. Zudem werde erwartet, dass es vor allem in Leipzig, aber auch in den anderen betroffenen Regionen im August wahrscheinlich zu weiteren Infektionen gekommen ist, wo es jedoch zu keinen oder keinen schwerwiegenden Symptomen gekommen sei.

Das West-Nil-Virus ist ein aus Afrika stammender Erreger. Infizierte Mücken können neben Vögeln auch Säugetiere - vor allem Pferde - und den Menschen anstecken. Vor allem in Südeuropa gibt es seit einigen Jahren solche Fälle. Einen Impfstoff für Menschen gibt es bisher nicht. Häufig verläuft eine Infektion ohne Symptome. Wenn Erkrankungen auftreten, sind diese oft mit grippeähnlichen Erscheinungen wie Kopfschmerzen, Schüttelfrost oder Erbrechen verbunden.

2019 gab es in Ostdeutschland erstmals fünf diagnostizierte Infektionen beim Menschen, die vermutlich auf eine Übertragung im Inland zurückgingen - in Berlin, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Das RKI hält Ansteckungen in Deutschland dauerhaft für möglich. (dpa)