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So viele Afghanen kamen zuletzt nach Sachsen

Seit der Machtübernahme der Taliban wurden Ortskräfte und deren Angehörige ausgeflogen. Auch Sachsen nahm sie auf.

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Schutzbedürftige Menschen Ende August in Taschkent: Die Bundeswehr hatte sie zuvor aus Kabul evakuiert.
Schutzbedürftige Menschen Ende August in Taschkent: Die Bundeswehr hatte sie zuvor aus Kabul evakuiert. © Marc Tessensohn/Bundeswehr/dpa

Dresden. Sachsen hat bisher 217 Ortskräfte aus Afghanistan und deren Familienangehörige aufgenommen, darunter 115 Kinder. Darunter sind nach Angaben des Innenministeriums in Dresden vom Donnerstag auch 15 Menschenrechtler, die denselben Status wie die Ortskräfte erhalten. Die Aufnahme der Geflüchteten laufe seit Jahresbeginn. Die Menschen wurden sofort nach ihrer Ankunft in Landkreisen und kreisfreien Städten entweder vorübergehend in Gemeinschaftsunterkünfte oder in Wohnungen untergebracht.

Sie bekommen eine befristete Aufenthaltserlaubnis, vorerst für drei Jahre, wie ein Ministeriumssprecher mitteilte. Damit dürften sie arbeiten und an Integrationskursen teilnehmen, um Deutsch zu lernen. Die zuständigen Jobcenter helfen bei beruflicher Qualifizierung und Jobsuche, Kinder im entsprechenden Alter gehen innerhalb weniger Wochen in die Schule und bedürftige Familien erhalten Sozialleistungen.

Gemäß Absprachen der Innenministerkonferenz erfolgt die Aufnahme der Ortskräfte in einem individuellen, vereinfachten und unbürokratischen Verfahren. Sie werden den Bundesländern gemäß des Königsteiner Schlüssels zugewiesen, für Sachsen sind das rund fünf Prozent. Auf dieser Grundlage wird der Freistaat laut Ministerium auch weitere Ortskräfte und deren Familien aufnehmen.

Nach der Machtübernahme der militanten Islamisten in der Hauptstadt Kabul Mitte August waren mit Evakuierungsflügen der Bundeswehr auch Menschen aus Afghanistan nach Deutschland gekommen. Nach dem Ende der Luftbrücke Ende August folgten weitere Menschen auf anderem Wege - etwa via Pakistan oder über das Emirat Katar. (dpa)