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Auf viele Mieter in Sachsen kommen höhere Vorauszahlungen zu

Beim Blick auf die Nebenkostenabrechnung dürften demnächst viele Mieter zweimal schlucken. Wegen der steigenden Energiekosten drohen Nachzahlungen von bis zu 1.000 Euro.

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Der Hauptgrund für die höhere Betriebskostenabrechnung sind laut VSWG die extrem gestiegenen Energiepreise.
Der Hauptgrund für die höhere Betriebskostenabrechnung sind laut VSWG die extrem gestiegenen Energiepreise. © Hauke-Christian Dittrich/dpa (Symbolbild)

Mieter in Sachsen müssen sich auf deutlich höhere Betriebskostenabrechnungen und Vorauszahlungen einstellen. "Wir haben unseren 208 Genossenschaften geraten, die Vorauszahlungen entsprechend anzupassen.

Dies wurde auch in großem Umfang genutzt", sagte Mirjam Philipp, Vorstand beim Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften (VSWG) auf Anfrage. Die Erhöhungen der Vorauszahlungen müssten jedoch gut begründet sein.

Die angekündigten Erhöhungen treffen laut Philipp bei den Mietern auf viel Verständnis. "So wird der Schock etwas abgemildert, denn das bittere Erwachen kommt sonst spätestens mit der Abrechnung Ende 2023." Dann würden Nachzahlungen zwischen 500 und 1.000 Euro anstehen.

Ansturm auf Beratungstermine

Der Hauptgrund für die höhere Betriebskostenabrechnung sind laut VSWG die extrem gestiegenen Energiepreise. Für das Jahr 2021, das im Frühsommer abgerechnet wird, werde der Anstieg aber noch moderat sein. Die Mitgliedsunternehmen des Verbandes bewirtschaften knapp 300.000 Wohnungen.

Die vorzeitigen Erhöhungen sollten sich Mieter genau anschauen, betonte Jan Bröchler vom Mieterbund Sachsen. "Eine solche Anpassung ist eigentlich nur nach einem Abrechnungszeitraum rechtens."

Aber die steigenden Energiekosten ließen Schlimmes erahnen, weil die Betriebskosten auf die Mieter umgelegt werden. Sind Mieter unsicher, sollten sie sich informieren. Derzeit gebe es noch keinen Ansturm auf Beratungstermine.

Neben den gestiegenen Betriebskosten treibe die Mieter nach Angaben von Philipp aber auch die Sorge um die Versorgungssicherheit um. "Hierzu erhalten wir deutlich mehr Nachfragen als zur Umstellung auf erneuerbare Energien." Ihr Verband sei jedoch perspektivisch offen für die Umstellung. (dpa)