Löbau
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Auch Regionalminister gegen B178-Nordverlängerung

Die Interessengruppe für die neue Straße lässt nicht locker und hat sich mit den zwei für sie wichtigsten Projekten erneut an die Landesregierung gewandt.

Von Thomas Mielke
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Die neue B178.
Die neue B178. © Rafael Sampedro (Archiv)

Das SPD-geführte sächsische Wirtschafts- und Verkehrsministerium lehnt die Wünsche der Interessengruppe B178 schon lange ab, nun hat das Regionalministerium nachgezogen: Auch Minister Thomas Schmidt (CDU) erteilte zwei zentralen Forderungen der Vereinigung aus Oberlausitzer Firmen, Politikern und Privatleuten eine Absage.

Zum einen will die IG erreichen, dass die B178 von der A4 bei Weißenberg bis zur A15 bei Cottbus verlängert wird. "Hinsichtlich der Weiterführung der B178 neu (nördliche Verlängerung) scheitert dieses Vorhaben nicht an der Einschätzung des zuständigen Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr ,als nicht zukunftsorientiert'", hat der Minister an die IG schreiben lassen. "Vielmehr bestehen hier nach meinem Kenntnisstand aufgrund der direkten Betroffenheit von sieben Naturschutzgebieten mit europäischen Schutzstatus sowie einem Unesco-Biosphärenreservat und der als hoch eingeschätzten Umweltrisiken kaum Aussichten auf eine baurechtliche Genehmigung des Straßenbauvorhabens." Daher werde auf eine Planung verzichtet. Sachsen übernimmt für den Bund als Finanzier die Planung solcher Vorhaben.

Auch den Wunsch nach einem vierspurigen Ausbau des noch fehlenden Abschnitts zwischen Nostitz bei Löbau und der A4 bei Weißenberg wird der Minister nicht unterstützen. Zwar sei eine leistungsstarke Trasse ein wichtiger Beitrag für die Entwicklung der Region, so Schmidt. Sachsen habe sich aber bei der Planung von Bundesstraßen an die Vorgaben des Bundes zu halten. Demnach rechtfertigt die prognostizierte Zahl der Fahrzeuge den vierspurigen Ausbau nicht.

Die Löbauer Ortsumgehung im Süden des fehlenden Abschnitts ist seit rund zwei Jahrzehnten vierspurig befahrbar. Im Norden trifft die Straße auf die vierspurige A4. Ursprünglich sollte der Abschnitt vierspurig gebaut werden. Doch die bereits seit Jahren laufende Planung wurde zwischenzeitlich wieder eingestampft, weil neue Untersuchungen eine zu geringe Verkehrsbelastung vorhersagen.

Die IG kämpft seit mehr als 25 Jahren für den zügigeren Ausbau einer leistungsstarken Trasse, die bis Cottbus führen soll. Immer wieder macht sie auf den verschiedenen politischen Ebenen Druck.