Mit seiner mehr als 500-jährigen Tradition gilt Leipzigs Weihnachtsmarkt in der historischen Innenstadt als einer der ältesten, größten und schönsten in Deutschland. Neben dem Dresdner Striezelmarkt zieht auch Leipzig alljährlich in der Adventszeit abertausende Gäste aus dem In- und Ausland an. Zuletzt zählte der Weihnachtsmarkt rund 2,5 Millionen Besucher. Nach zwei Jahren Corona-Unterbrechung soll nun an die mehr als 500-jährige Tradition angeknüpft werden.
Am Dienstag öffneten die rund 300 tannengrünen Buden der Händler und Gastronomen auf dem Markt und den umliegenden Gassen und Straßen. Den Mittelpunkt des festlichen Marktes bildet dieses Jahr eine 17 Meter hohe vogtländische Tanne mit 600 goldenen und roten Kugeln und 3.000 LED-Lichtern. Geöffnet ist der Markt täglich bis 21 Uhr, freitags und samstags bis 22 Uhr. Am 23. Dezember sind dann nur noch die Hütten auf dem Markt offen, andere Bereiche schließen bereits.
Mit LEDs gegen die Energiekrise
Die Veranstalter hoffen bei ihrem Comeback auf einen ähnlich starken Zustrom wie vor der Pandemie: „Anhand der Hotelreservierungen und Anfragen der Busunternehmen sehen wir, dass das Interesse sehr groß ist“, sagt Leipzigs Marktamtsleiter Walter Ebert. „Wir sind zuversichtlich, dass die Menschen die Faszination des Weihnachtsmarktes mit seinen vielen Facetten wieder genießen wollen.“
Ein einfaches „Weiter so“ werde es aber nach der Pandemie nicht geben, nicht zuletzt wegen der Energiekrise. Laut Ebert wurden alle weihnachtlichen Dekorationen und Lichtinszenierungen inzwischen auf LED umgestellt und die Stände auf Energiesparvarianten umgerüstet. Auch weite Teile der sonst üblichen Weihnachtsbeleuchtung auf dem Innenstadt-Ring würden nicht installiert.
Der Anschlusswert der kommunalen Beleuchtung sei damit von 14 auf drei Kilowatt gesenkt worden. Die Fußgängerzonen, die direkt an den Weihnachtsmarkt angrenzen, sollen aber weiterhin weihnachtlich beleuchtet sein. Neben dem festlich beleuchteten Marktplatz gehören zu den Attraktionen wieder das finnische und das Südtiroler Dorf sowie das Riesenrad auf dem Augustusplatz.
Leipziger Weihnachtsmarkt: Bis 23. Dezember. So-Do 10-21 Uhr, Fr/Sa 10-22 Uhr, Abweichungen am 22./23.12.
Wo: Markt
Höhepunkte: Tägliches Posaunenblasen vom Balkon des Alten Leipziger Rathauses. 17.12.: Bergparade mit rund 400 Trachtenträgern und 250 Musikanten aus dem Erzgebirge.
Endlich wieder striezeln in Dresden
Auch in vielen anderen sächsischen Städten laufen nach den zwei Pandemie-Wintern wieder die Vorbereitungen für die traditionellen Weihnachtsmärkte. In der selbst ernannten Weihnachtshauptstadt Dresden kann endlich wieder gestriezelt werden: Vom 23. November bis 24. Dezember locken hier mehr als 200 Stände von Kunsthandwerk bis Kulinarik auf den Altmarkt.
„Die Geduld der Bürgerinnen und Bürger sowie Besucher wurde auf eine harte Probe gestellt, die Nerven der Händler und Organisatoren über die Grenzen des Erträglichen strapaziert“, sagte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP).
Striezelmarkt: Bis 24. Dezember täglich 10-21 Uhr (23.11. von 16-21, 24.12. von 10-14 Uhr).
Wo: Altmarkt in Dresden.
Höhepunkte: 26.11.: Pfefferkuchenfest. 27.11.: Adventskalenderfest. 3.12.: Stollenfest. 11.12.: Pyramidenfest. 17.12.: Pflaumentoffelfest. Täglich: Weihnachtstheater und Geschichtenbühne.
Wem das Treiben beim Striezelmarkt zu bunt ist, der kann auf einen der vielen anderen Märkte in der Stadt ausweichen. So lädt etwa der Mittelaltermarkt in den Stallhof des Schlosses ein. Und auf der Hauptstraße lockt wieder der Augustusmarkt in die Dresdner Neustadt. Weitere Märkte in Dresden: Winterlichter Prager Straße, Märkte am Neumarkt/Münzgasse, Hüttenzauber Postplatz, Loschwitz.
Fernab der Weihnachtshauptstadt Dresden
Doch es muss nicht immer Dresden sein: Auch kleinere Städte buhlen im Freistaat mit mehrwöchigen Märkten um Besucher – etwa in Bautzen, Pirna, Heidenau, Meißen, Freiberg, Riesa, Großenhain und Görlitz.
Was wo im Freistaat geplant ist - eine Auswahl:
In vielen anderen Städten gibt es zumindest an einem Wochenende einen Markt. Dazu zählen etwa Pulsnitz (25.-27.11.), Hoyerswerda, Döbeln (beide 9.-11.12.), Kamenz (10./11.12.), Bischofswerda (2.-4.12.), Löbau, Radeberg ( beide 8.-11.12.), Radebeul (erste drei Advents-Wochenenden), Niesky (8./9.12.) und Sebnitz (1.-4.12.).
Einen vollständigen Überblick über alle sage und schreibe 133 große und kleine Weihnachtsmärkte in Dresden und Umgebung, in der Sächsischen Schweiz, dem Osterzgebirge, dem Elbland und der Oberlausitz gibt es bei HIER bei Augusto.