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Diagnose unterversorgt: Was tun gegen die Hausärzte-Krise in Sachsen?

In Sachsen fehlen Hunderte Hausärzte. In Weißwasser ist die Lage besonders dramatisch. Dabei war die Misere seit Jahren absehbar. Hoffnung macht dort jetzt ein früherer Eishockeyprofi.

Von Henry Berndt
 10 Min.
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„Immer mit Würde, wenn auch nicht immer mit Freude“: Für den Hausarzt Karl-Heinz Dreier in Weißwasser sind 60-Stunden-Wochen Normalität.
„Immer mit Würde, wenn auch nicht immer mit Freude“: Für den Hausarzt Karl-Heinz Dreier in Weißwasser sind 60-Stunden-Wochen Normalität. © SZ/ Veit Hengst

Ein Seufzer nach dem anderen schallt durch das Treppenhaus. Jeder, der im ersten Stock um die Ecke biegt und die Schlange der Wartenden erblickt, plant sich gedanklich seinen Tag neu. Zwei Hausärzte praktizieren hier im Ärztehaus im Zentrum von Weißwasser nahe dem Eisstadion. An diesem Morgen wollen die meisten Patienten zu Frau Dr. Lange. „Sonst ist es andersrum“, sagt eine wissende Wartende. „Dann stehen die Leute bei Herrn Dr. Dreier. Voll ist es hier aber immer.“ Der Mann mit Hut hinter ihr brummt zustimmend. In der Schlange geht das Gerücht um, dass Dr. Dreier bald aufhören würde. Der also auch noch! „Bald können wir froh sein, wenn wir überhaupt noch einen Arzt haben“, sagt der Mann mit Hut.

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