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Die Holzerlands sind baff

Ein alleinerziehender Vater und sein Sohn erleben nach einem SZ-Artikel Hilfsbereitschaft, die sie kaum fassen können.

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Enrico und Nico Holzerland sind viel allein, umso mehr überraschte sie die Welle der Hilfsbereitschaft.
Enrico und Nico Holzerland sind viel allein, umso mehr überraschte sie die Welle der Hilfsbereitschaft. © Thomas Kretschel

Schon kurz nach dem Erscheinen des Artikels „Beruf Vater, alleinerziehend“ am zweiten Adventswochenende trafen die ersten Päckchen mit Schokolade und Spielzeug für Familie Holzerland bei der Caritas ein. Es folgten Umschläge mit Geldspenden, eine kleine Urlaubsreise im Sommer ist damit schon finanziert. Eine ältere Dame spendierte außerdem eine Fahrt zu Ostern in die Jugendherberge auf einer Nordseeinsel. Und eine weitere Leserin will den beiden Holzerlands ab sofort monatlich einen Geldbetrag überweisen.

Nach dieser Welle der Hilfsbereitschaft aus der Leserschaft der Sächsischen Zeitung war Enrico Holzerland erst einmal baff. Caritas-Betreuerin Gabriella Richter erzählt: „Zum ersten Mal habe ich bei ihm Tränen in den Augen gesehen. So richtig wollte er das auch gar nicht verstehen. Er meinte: ,Ist doch normal, was ich mache.‘“

Frau Richter erklärte Enrico Holzerland, dass es durchaus nicht der Normalfall ist, wenn ein Vater seinen Sohn seit der Geburt allein betreut. Dass er für ein Kind sorgt, das mit einem Wasserkopf geboren wurde und inzwischen siebenmal operiert werden musste. Dass er für einen Neunjährigen allein aufkommt, dessen Mutter sich überfordert fühlte und weitgehend zurückgezogen hat. Nun müssen der Junge und sein Vater auch noch mit ADHS klarkommen, einer Aufmerksamkeitsstörung, die vieles noch schwieriger macht. Enrico Holzerland betreut Nico praktisch Tag und Nacht, bis zum Lockdown begleitete er ihn jeden Tag zur Schule. Noch immer kann er deshalb nicht arbeiten gehen, obwohl er sich sehr einen Teilzeitjob wünscht. Um von Hartz IV wegzukommen, aber auch, um der sozialen Isolation zu entfliehen.

Viele Geschenke zu Weihnachten

Und nun das. Die vielen Geschenke kamen alle pünktlich zu Weihnachten und sorgten mit für ein schönes Fest, das die beiden gemeinsam verbrachten. Nico hatte sich ein Plüschtier und das Computerspiel Pokemon Y gewünscht. Er fand beide Geschenke unterm Weihnachtsbaum. Zwei Tage durfte er zu seinem Halbbruder zum Spielen, auch das hat ihm gutgetan.

Inzwischen haben Vater Holzerland und sein Sohn auch im Lockdown ihren Rhythmus gefunden. Vormittags wird für die Schule gearbeitet, nachmittags spielen sie zusammen und gehen spazieren. Gut strukturiert, aber ein bisschen eintönig ist das natürlich. Wie überall. Dann denken sie schon manchmal an ihre Fahrten zu Ostern und dann im Sommer, das wärmt und muntert auf.

Gabriella Richter ist es wichtig, sich noch einmal für die Hilfe von Lichtblick und die privaten Zuwendungen der SZ-Leser zu bedanken. „Dies war auch für mich ein tolles Gefühl und erleichtert mir die Arbeit. Davon ging so viel positive Energie aus. Vielen Dank!“

Sie wollen auch helfen? So können Sie spenden:

Die Stiftung Lichtblick veranstaltet die 25. Spendensaison für unschuldig in Not geratene Menschen:

  • Die Spenden können mit beiliegendem Überweisungsträger oder online über www.lichtblick-sachsen.de/jetztspenden überwiesen werden.
  • Der Überweisungsbeleg gilt bis 200 Euro als Spendenquittung. Für größere Überweisungen senden wir bei Angabe einer Adresse eine Quittung.
  • Hilfesuchende wenden sich bitte an Sozialeinrichtungen ihrer Region wie Diakonie, Caritas, DRK, Volkssolidarität, Jugend- und Sozialämter.
  • Die Sächsische Zeitung veröffentlicht automatisch die Namen der Spender. Wer anonym spenden will, vermerkt beim Verwendungszweck „Anonym“.
  • Erreichbar ist Lichtblick:
  • Telefon: Dienstag und Donnerstag von 10 bis 15 Uhr unter 0351 4864 2846, Fax - 9661.
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