Digitalagentur soll Breitbandausbau unterstützen

Sachsen hat seit heute eine landeseigene Digitalagentur (DIAS). Wirtschaftsminister Martin Dulig eröffnete am Donnerstag gemeinsam mit Staatssekretärin Ines Fröhlich die neuen nachgeordnete Behörde. Damit setze die Landesregierung eine zentrale Vereinbarung des Koalitionsvertrags um, betonte Dulig. Darin hat sich die Koalition darauf verständigt, die finanziellen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Staat, Kommunen und Wirtschaft die Chancen der digitalen Transformation für die Menschen in Sachsen nutzbar machen können. "Der Ausbau von Breitband ist gleichbedeutend mit dem Ausbau von Straßen und Schienen", so der Wirtschaftsminister.
Für diesen Prozess schafft die Sächsische Staatsregierung die Digitalagentur Sachsen (DiAS), die die dafür notwendigen Aufgaben bündelt. Die Behörde soll die digitale Transformation im Freistaat begleiten und insbesondere Kommunen beim Ausbau des schnellen Internets beraten. Zwar seien in erster Linie die Telekommunikationsunternehmen gefragt, den Ausbau von Glasfaser voranzubringen, sagte Dulig. Wo es sich für sie wirtschaftlich nicht rechne, könne der Freistaat jedoch fördern, etwa über das Graue-Flecken-Programm. Antragsteller für Förderungen seien jedoch die Kommunen, die künftig bei diesem Prozess von der Digitalagentur unterstützt werden.
Ein weiterer Schwerpunkt ist laut Dulig die Vernetzung zwischen bestehenden Angeboten etwa von Kammern oder Kompetenzzentren und die Weiterentwicklung der Digitalstrategie des Freistaates. Geplant ist der Aufbau eines Infrastrukturatlas, in dem der Stand von Breitband-Ausbauprojekten verfolgt werden kann. Für den Aufbau der Digitalagentur stehen in diesem Jahr eine Million Euro zur Verfügung. Vorgesehen sind 14 Beschäftigte, von denen nach eigenen Angaben schon die Hälfte einen Arbeitsvertrag erhalten haben.
Sachsen ist damit das sechste Bundesland mit einer entsprechenden Einrichtung, die in der sächsischen Wirtschaft begrüßt wird. "Wir verbinden damit die Hoffnung, dass die kommunalen Gebietskörperschaften und Unternehmen im Freistaat nun wieder einen kompetenten Ansprechpartner für den weiteren Ausbau der digitalen Infrastruktur an ihrer Seite haben", betonte Hans-Joachim Wunderlich, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz. Bislang hatte das Breitbandkompetenzzentrum (BKZ) diese Beratung übernommen, doch war sie zuletzt offenbar etwas eingeschlafen. Im Unterschied zum BKZ soll die Digitalagentur aber viel breiter aufgestellt werden und auch die Zivilgesellschaft einbinden, etwa bei der Entwicklung einer Open-Data-Plattform.
Der Branchenverband Silicon Saxony mahnte, kontinuierlich in die Qualifizierung von Fachkräften zu investieren, um die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen zu können. "Nur werden seine Hausaufgaben im Fach Digitalisierung frühzeitig erledigt, verfügt über Vorteile in einer immer digitaleren Welt", so Dirk Röhrborn, Vorstandschef von Silicon Saxony.