DRK muss Zehntausende Impfdosen in Sachsen wegwerfen

Dresden. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Sachsen hat laut Sozialministerium im Januar fast 40.000 Impfdosen weggeworfen. Die Nachfrage nach Impfungen sei seit Weihnachten massiv zurückgegangen, teilte das Ministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Das sei nicht erwartet worden, so dass mehr Impfstoff bestellt worden war als genutzt werden konnte.
Bei den Impfstoffen, die wegen des Ablauf der Haltbarkeit vernichtet werden mussten, handelte es sich laut Sozialministerium um rund 38.000 Dosen Moderna, rund 1.000 Dosen Biontech und 100 Dosen Johnson & Johnson. "Es gestaltet sich als Herausforderung, Bedarf und damit Bestellung und tatsächliche Nachfrage immer auszutarieren", so das Ministerium.
Das DRK ist in Sachsen für die staatlichen Impfangebote zuständig. Ob in Krankenhäusern, Arztpraxen oder in kommunalen Impfstellen noch weiterer Impfstoff vernichtet werden musste, konnte das Ministerium nicht sagen. Allerdings fungiere das DRK auch als Auffangstation und habe mehrere Tausend Impfdosen von Krankenhäusern oder Landkreisen übernommen, die diese nicht verabreichen konnten.
Dass vor allem Moderna-Impfstoff betroffen war, liege an der unterschiedlichen Logistik. Moderna müsse mit zwei Wochen Vorlauf bestellt und binnen vier Wochen verbraucht werden. Biontech werde immer noch zentral ausgegeben und tiefgekühlt. Der Impfstoff werde immer erst zwei Tage vor Auslieferung aufgetaut. Daher könne man bei Biontech kurzfristiger auf eine veränderte Nachfrage reagieren. Dazu komme, dass die Dosen, die das DRK als Auffangstation übernommen habe, Moderna-Impfstoffe mit kürzerem Ablaufdatum gewesen seien. (dpa)