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Eine junge Amerikanerin kümmert sich um den Jüdischen Friedhof Görlitz

Lauren Leiderman gräbt in Görlitz erstaunliche Biografien aus und findet Kontakte zu den Angehörigen der Verstorbenen - mit Hilfe von sozialen Netzwerken.

Von Christina Wittig-Tausch
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Lauren Leiderman lebt seit vier Jahren in Görlitz. Die gebürtige US-Amerikanerin erforscht die Lebensläufe der Menschen, die hier bis etwa 1933 beerdigt wurden.
Lauren Leiderman lebt seit vier Jahren in Görlitz. Die gebürtige US-Amerikanerin erforscht die Lebensläufe der Menschen, die hier bis etwa 1933 beerdigt wurden. © SZ/Veit Hengst

Wildromantisch wirkt der Jüdische Friedhof in Görlitz an diesem sonnigen Spätfrühlingstag. Hellgrün wuchern Gräser, Büsche und kleine Ahornbäume zwischen weit über 100 Jahre alten Grabsteinen. Manche neigen sich mehr oder weniger stark oder sind umgelegt. Graspolster oder Efeu überdecken einstige Umrandungen. In den hohen Laubbäumen singen Vögel. Eine junge Frau in geblümtem Kleid wandert langsam umher. Für ein paar Augenblicke fühlt man sich wie in einem Gemälde des 19. Jahrhunderts. Wie an einem „lost place“, einem verlassenen, fast vergessenen, verzauberten Ort.

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