Einmal Sibirien - und mit etwas Glück wieder zurück!

Ja, ich weiß: Auch in dieser Kolumne wäre es mal Zeit für ein paar gute Nachrichten. Deshalb sofort zu Sachsens Ministerpräsidenten, der sich diese Woche zum Glück mal nicht zu Herrn Putin geäußert hat. Bevor wir aber alle freudig aufatmen, hier eine weitere Information, die einen Teil der Leser wieder verunsichern könnte. Diese Woche hat sich Michael Kretschmer dafür ausführlich mit Putins Vorgänger beschäftigt. Einem gewissen Stalin, über dessen Wirken wir doch bitte noch viel mehr wissen sollten, mahnte der Regierungschef auf einer Historikerkonferenz in Leipzig. Mehr Stalin für Sachsen also? Ok, die gute Nachricht ist in dem Fall etwas versteckt, aber es gibt sie: Die versammelten Historiker haben alle gegähnt.
Nachdem uns die desinteressierten Wissenschaftler damit vor Zwangsexkursionen nach Sibirien gerettet haben, hier gleich eine weitere gute Nachricht: Das Steigerlied, frisch eingesungen in sächsischer Mundart, hat inzwischen weltweit mehr als eine Million Freunde. So viele Menschen haben jedenfalls bereits auf die Internetseiten von „So geht sächsisch“ geklickt, um sich an der wunderbaren Melodie zu erfreuen. Etwas irritiert hat nur die Meldung, dass die Staatskanzlei dort künftig auch eine Steigerlied-Version auf persisch einstellen will. Aber sofort wieder aufgeatmet: Der Ministerpräsident singt nicht selbst, und in Persien ist es allemal wärmer als hinterm Ural.
Sie haben immer noch nicht genug von guten Nachrichten und damit von unserer Staatsregierung? Hier habe ich noch etwas: Sachsens Europa-Ministerium verlost noch bis zum 15. Oktober insgesamt 700 kostenlose Bahntickets, mit denen man kreuz und quer durch Europa reisen kann. Das vorrangig für junge Leute gedachte Angebot könnte aber vielleicht auch vielen Älteren helfen. Entweder, weil sie nach 1-Million-mal-das-Steigerlied-gehört endlich mal auf andere Gedanken kommen wollen, oder weil sie unseren Historikern nicht trauen. Sollte einer von denen die Stalin-Idee von Herrn Kretschmer doch noch aufgreifen, ist man im Notfall rechtzeitig weg. Und das Allerbeste: Für Verbindungen nach Sibirien gelten die verlosten Tickets nicht.