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Erster Prozess nach Dynamo-Krawallen

Im Mai hat es beim Aufstiegsspiel schwere Ausschreitungen in Dresden gegeben. Jetzt steht ein Mann vor Gericht, der einen Polizisten angegriffen haben soll.

Von Alexander Schneider
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Beim Heimspiel gegen Türkgücü München gab es in Dresden schwere Ausschreitungen von Fans. Jetzt startet der erste Prozess gegen einen von ihnen.
Beim Heimspiel gegen Türkgücü München gab es in Dresden schwere Ausschreitungen von Fans. Jetzt startet der erste Prozess gegen einen von ihnen. © Foto: Archiv

Dresden. Ein erster Verdächtiger, der sich im Mai an den schweren Ausschreitungen am Rande des Aufstiegsspiels von Dynamo Dresden gegen Türkgücü München beteiligt hat, muss sich heute vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat den 34-jährigen Dresdner unter anderem wegen tätlicher Angriffe auf Polizeibeamte in einem sogenannten beschleunigten Verfahren vor dem Amtsgericht Dresden angeklagt. Die Verhandlung soll heute um 13 Uhr beginnen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll der Angeschuldigte am Sonntag, 16. Mai, gegen 15.30 Uhr im Bereich des ehemaligen Trainingsgeländes von Dynamo Dresden, es befindet sich gegenüber dem Rudolf-Harbig-Stadion im Großen Garten, einen Polizisten in den Rückten getreten und so schwer verletzt haben, dass der Beamte zwei Wochen dienstunfähig gewesen sei. Auch bei der anschließenden Festnahme habe der Mann sich gegen die Maßnahmen der Polizei körperlich zur Wehr gesetzt und die Einsatzkräfte beleidigt. Der 34-Jährige sei Teil von mehreren Hundert Randalierern gewesen.

Insgesamt waren bei den Ausschreitungen 185 Polizeibeamte, mehrere Journalisten und zahlreiche Fußballanhänger verletzt wurden. Mehrere Tausend Menschen hatten sich in der Nähe des Stadions trotz der Corona-Auflagen versammelt. Mehrere Hundert gewaltbereite Täter griffen schon während der zweiten Halbzeit, die Einsatzkräfte an. Die Polizei musste Wasserwerfer einsetzen, um die Masse auf Abstand zu halten. mehr als 30 Störer waren vorübergehend festgenommen worden. Die Polizeidirektion Dresden bildete unmittelbar darauf die Sonderkommission "Hauptallee", um die Straftaten aufzuklären und die Täter bekannt zu machen. Seit Juni wurde bereits nach 40 Verdächtigen öffentlich gefahndet.

Das beschleunigte Verfahren gegen den 34-jährigen Dresdner ist eine Besonderheit. Die Ermittlungen und die verschiedenen Tatvorwürfe - schwerer Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung, Widerstand und Angriffe auf Vollstreckungsbeamte - hatten sich bald als zu komplex für einen schnellen Prozess erwiesen.