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Regionale Handwerkskunst schafft die richtige Atmosphäre zum Fest

Für jeden von uns machen spezielle Dekorationen und Leckereien Weihnachten zu einem besonderen Ereignis.

Von Maxima Amelie Michael
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© neelam279, pixabay

Die warme herzliche Lichtstimmung in den Zimmern, die verführerischen Düfte und die winterliche Deko entfachen in jedem die persönliche Weihnachtsstimmung.

Vor einigen Jahrhunderten allerdings gab es die heute typischen Traditionen noch nicht. Damals waren es die herrschenden Umstände sowie gewachsenes Brauchtum, die die dekorative Handwerkskunst beeinflusst haben und somit den Grundstein für unseren heutigen Weihnachtsschmuck gelegt haben. Was viele dabei vermutlich nicht wissen ist, dass einige der heutigen Deko-Klassiker in Sachsen entstanden sind. Die erzgebirgische Volkskunst steht dabei besonders im Vordergrund.

Wohl am bekanntesten sind die im 18. Jahrhundert entstandenen erzgebirgischen Schwibbögen. Ursprünglich wurden diese nicht nur zur Weihnachtszeit aufgestellt, sondern auch in anderen dunklen Monaten - die Lichter halfen den Bergleuten abends ihren Weg Nachhause zu finden. Über die Jahre hinweg entwickelte sich der Licht- beziehungsweise Schwibbogen zu einer der beliebtesten Weihnachtsdekorationen aus der Region Erzgebirge.

Der nach der Brüdergemeine benannte Herrnhuter Stern dürfte mindestens genauso begehrt und bekannt sein. Mit seinen warmen Farben und der geometrischen Bauart beleuchtet er in den Weihnachtstagen viele Wohnzimmer. Anfang des 19. Jahrhunderts, in der Landstadt Herrnhut, verschönerten die ersten Exemplare die Weihnachtszeit. Noch bis heute werden diese nicht nur als Dekoration aufgehangen, sondern auch selbstständig nachgebastelt.

Nicht nur das Märchen, sondern auch das Werkzeug lässt festliche Stimmung aufkommen: der Nussknacker. Dieser wurde bereits im 18. Jahrhundert geschnitzt, allerdings nicht in Sachsen. In der Form wie wir ihn kennen, begann seine Herstellung erst im 19. Jahrhundert im Raum Erzgebirge, Seiffen und Olbernhau, wo es heute ein Museum mit der weltweit größten Nussknacker-Sammlung gibt. Ursprünglich verwendeten ihn die Menschen tatsächlich zum Nüsse knacken, heutzutage lässt man die teuren Holzfiguren lieber ausschließlich als Dekoration stehen oder schickt sie auf Erkundungsmission in den Weltraum.

Zur Winterzeit darf natürlich ein passend weihnachtlicher Duft nicht fehlen und dafür sorgt das Räuchermännchen (oder auf sächsisch: Räuchermännl). Es dient nicht nur zur besseren Verbreitung des Aromas und zur Abdeckung der Räucherkerzen, sondern auch zu dekorativen Zwecken. Durch seine Erfindung im 19. Jahrhundert kam ein weiteres Produkt zur erzgebirgischen Volkskunst hinzu. Räuchermännchen gibt es heute in den unterschiedlichsten und auch modernen Ausführungen. Wobei sich Traditionelle an der Darstellung von Berufen wie Rastelbindern ( österreichisch für Kesselflicker oder Siebmacher) und Bergleuten orientieren.

Die Weihnachtspyramide darf ebenfalls in keinem Haushalt fehlen. Aufgebaut erinnern sie an ein kleines Karussell mit verschieden vielen Etagen, an denen kleine Kerzen befestigt sind. Brennen sie, so steigt warme Luft an das Flügelrad, wodurch dieses und der damit verbundene Teller in Bewegung kommen. Im sächsischen Johanngeorgenstadt steht mit 25,5m eine der höchsten Freiland-Pyramiden der Welt. Mit den detailreichen Verzierungen an den Figuren lässt die Weihnachtspyramide in der Adventszeit nicht nur Kinderaugen staunen. Die Herstellung von Weihnachtspyramiden geht zurück bis ins 19. Jahrhundert, ob die ursprüngliche Erfindung aus dem Erzgebirge kommt ist umstritten – dort produziert und weiterentwickelt wurden sie aber.

© peggychoucair, pixabay