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Etwas weniger Fälle von häuslicher Gewalt in Sachsen

Auch wenn die Zahl der Gewalttaten sinkt, so sind im Freistaat noch mehr als 9.000 Opfer registriert worden. Auch die Zahl der Plätze in Frauenschutzhäusern sinkt.

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Eine Frau versucht, sich vor der Gewalt eines Mannes zu schützen (gestellte Szene). Die häusliche Gewalt ging in Sachsen und bundesweit leicht zurück.
Eine Frau versucht, sich vor der Gewalt eines Mannes zu schützen (gestellte Szene). Die häusliche Gewalt ging in Sachsen und bundesweit leicht zurück. © Maurizio Gambarini/dpa

Dresden/Berlin. In Sachsen sind im vergangenen Jahr etwas weniger Fälle häuslicher Gewalt aktenkundig geworden. Wie das Justizministerium in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der Abgeordneten Sarah Buddeberg (Linke) mitteilte, sank die Zahl im Vergleich zu 2020 um 212 Fälle auf 9.020. Demnach wurden 7.685 Opfer erfasst, davon waren 5.280 weiblich.

Zudem sank in diesem Jahr die Zahl der Plätze in Frauenschutzhäusern deutlich. Gab es 2021 noch 299 Plätze, waren es in diesem Jahr nur noch 159. Nach internationalen Vorgaben der Istanbul-Konvention sind nach Angaben der Linken aber rund 400 Familienzimmer notwendig.

Gewalt in Partnerschaften geht in Deutschland leicht zurück

Die Zahl der angezeigten Gewalttaten unter Paaren und Ex-Partnern ist im vergangenen Jahr auch deutschlandweit leicht gesunken. Laut einer aktuellen Statistik zur Partnerschaftsgewalt registrierten die Behörden 2021 bundesweit 143 016 Fälle, in denen ein aktueller oder ehemaliger Partner Gewalt ausübte oder dies versuchte - ein Rückgang um 2,5 Prozent im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020.

Wie aus den Daten hervorgeht, die das Bundeskriminalamt am Donnerstag veröffentlicht hat, waren in den genannten Fällen insgesamt 143.604 Opfer involviert - ein Rückgang der Opferzahl um drei Prozent im Vorjahresvergleich. 80,3 Prozent der von Partnerschaftsgewalt Betroffenen waren demnach Frauen. In den meisten Fällen handelte es sich um vorsätzliche einfache Körperverletzung (59,6 Prozent).

Die BKA-Daten beziehen sich auf Fälle, bei denen die Ermittlungen 2021 abgeschlossen wurden. Die Tat selbst kann dabei schon früher begangen worden sein.

Wie bereits in den Vorjahren geht die Gewalt nach wie vor zum überwiegenden Teil von Männern aus (76,6 Prozent). Der Anteil weiblicher Tatverdächtiger ist in den vergangenen Jahren jedoch leicht gestiegen - auf nunmehr 23,4 Prozent (2020: 20,6 Prozent).

Von insgesamt 118.148 erfassten Verdächtigen waren 65,6 Prozent deutsche Staatsangehörige. Bei den nichtdeutschen Verdächtigen traten türkische Staatsangehörige mit einem Anteil von 5,4 Prozent am häufigsten auf. (dpa)