Sachsen
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Streitthema Falschparker - "Corona-Knick" bei den Verstößen

Autos auf Fußwegen, "Elterntaxis", Lieferwagen - in Sachsen gibt es Konflikte ums Parken. In den Statistiken macht sich jedoch auch die Pandemie bemerkbar.

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Auf einem Smartphone ist das Bild eines Autos zu sehen, das auf einem Radstreifen hält.
Auf einem Smartphone ist das Bild eines Autos zu sehen, das auf einem Radstreifen hält. © Oliver Berg/dpa (Archiv)

Leipzig. Falsch parkende Autos werden in den sächsischen Großstädten zunehmend zu einem Streitthema. Zwar sind in Leipzig, Dresden und Chemnitz wegen eines "Corona-Knicks" zuletzt weniger Verkehrsordnungswidrigkeiten erfasst worden. Der Leiter des Ordnungsamtes Leipzig, Matthias Laube, beobachtet jedoch bundesweit eine "erhöhte Sensibilität in Bezug auf das Verkehrsverhalten der unterschiedlichen Nutzergruppen". Das Ordnungsamt der Messestadt erhalte "häufiger Hinweise auf ahndungswürdige Sachverhalte", erklärte Laube.

Die reinen Zahlen zu den Halt- und Parkverstößen spiegeln das allerdings nicht wieder. In Dresden wurden voriges Jahr 113.021 Verstöße erfasst, wie das Ordnungsamt mitteilte. Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es mit 223.629 fast doppelt so viele.

Auch in Chemnitz gab es einen Rückgang bei den Ordnungswidrigkeiten im sogenannten ruhenden Verkehr von 78.538 auf 73.553. In Leipzig wurden 2019 noch 247.103 Verstöße registriert, 2020 waren es 183.954. Die Zahlen für 2021 lagen in der Stadt noch nicht vor.

Alle Kommunen nennen die Pandemie als einen Grund für die Rückgänge. "Einerseits wurde eine Vielzahl der Mitarbeitenden in das Gesundheitsamt abgeordnet. Andererseits wurden die Aufgaben priorisiert", hieß es in Dresden. "Die Bekämpfung der Pandemie stand an erster Stelle." Die Stadt Chemnitz verwies zudem darauf, dass in der Corona-Zeit der Verkehr generell zurückgegangen sei.

Die Stadt Dresden erfasst einzeln, wie viele Bürgeranzeigen zu Falschparkern eingehen. Im Jahr 2019 meldeten die Dresdnerinnen und Dresdner demnach 5.905 Verstöße. 2021 waren mit 18.700 gut dreimal soviel. Leipzig und Chemnitz führen dazu keine eigene Statistik. Die Stadt Chemnitz teilte allerdings mit, dass ihr Ordnungsamt nahezu täglich Hinweise aus der Bevölkerung zu Parkverstößen erreiche. Knackpunkte sind zumeist dicht bebaute Wohngebiete, das Umfeld von Veranstaltungen und Rad- und Fußwege, auf denen Autos wegen kurzer Erledigungen abgestellt werden. (dpa)