Sachsen
Merken

Flößerverein im Vogtland gehört jetzt zum Kulturerbe der Menschheit

Der vogtländische Flößerverein Muldenberg zählt fortan zum immateriellen Kulturerbe. Die Tradition dort reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück.

 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Immer an den Himmelfahrtswochenenden zeigen die Mitglieder der Flößervereins das alte Handwerk.
Immer an den Himmelfahrtswochenenden zeigen die Mitglieder der Flößervereins das alte Handwerk. © Vogtländische Flößerverein Muldenberg

Grünbach/Plauen. Der Flößerverein Muldenberg im vogtländischen Grünbach pflegt als einziger in Sachsen die Tradition des Flößens - und zählt damit seit Monatsbeginn zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit. Das teilte das Landratsamt des Vogtlandkreises in Plauen mit. Die Unesco sei der gemeinsamen Nominierung von Deutschland, Lettland, Österreich, Polen, Spanien und Tschechien gefolgt.

Thomas Hennig, CDU-Landrat und Vize des Tourismusverbandes Vogtland sagte, der Muldenberger Flößerverein pflege diese einmalige Tradition seit vielen Jahren. Vereinschef Bernd Kramer habe als Vizepräsident der internationalen Flößerei-Vereinigung die fast drei Jahre andauernde gemeinsame Nominierung mit vorangetrieben. Die Entscheidung der Unesco sei "eine große Würdigung und Anerkennung zugleich". Der Flößerverein leiste "einen wertvollen Beitrag sowohl für die Traditionspflege als auch für das soziale Leben im ländlichen Raum".

So sah das Schauflößen in Muldenberg am Himmelfahrtstag 1996 aus.
So sah das Schauflößen in Muldenberg am Himmelfahrtstag 1996 aus. © Archiv: Chemnitzer Morgenpost /

Zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands zählt der 1993 gegründete Verein mit der seine Pflege der Scheitholzflößerei bereits. Regelmäßig an den Himmelfahrtswochenenden zeigen die Vereinsmitglieder das alte Flößerhandwerk mit dem Schälen, Sägen und Spalten sowie dem Flößen der Brennholzstämme. Die Tradition reiche bis ins 16. Jahrhundert zurück, als vogtländische Flößer begannen, die die Region Leipzig über die Mulde und Weiße Elster über und 170 Kilometer hinweg mit Brennholz zu versorgen.

Gegenwärtig beschäftigen sich nahezu 8.000 Flößerinnen und Flößer in Europa mit der Pflege des frisch gekürten Kulturerbes. (uwo)