Dresden. 7,7 Millionen Menschen allein aus der Ukraine halten sich momentan in verschiedenen Ländern der Europäischen Union auf, meldet die Flüchtlingsagentur UNHCR der Vereinten Nationen Anfang November.
57.000 davon sind auf der Suche nach Sicherheit vor dem von Russland im Februar begonnenen Krieg bisher nach Sachsen gekommen. So berichtet es die Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, Regina Kraushaar, im Podcast "Thema in Sachsen".
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Doch nicht nur aus der Ukraine sind Menschen auf der Flucht vor Krieg, humanitären Krisen oder anderen Gründen, die dafür sprechen, Asyl zu suchen. In den Erstaufnahmeeinrichtungen kommen vermehrt auch Menschen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan oder zum Teil auch aus Georgien und Venezuela an.
Mit Stand November summiert sich die Zahl aller in diesem Jahr von der Landesdirektion Sachsen (LDS) registrierter Flüchtlinge auf 72.000 Menschen. Damit haben bereits jetzt schon mehr Menschen in Sachsen Zuflucht gefunden als im Jahr 2015 (70.000 Menschen).
Doch ist die Situation heute mit der von 2015 überhaupt vergleichbar, als die Unterbringung Tausender Flüchtlinge einen gesellschaftlichen und organisatorischen Kraftakt forderte? Dieser zentralen Frage geht die neue Folge von "Thema in Sachsen" nach. Außerdem wird insbesondere auf den Landkreis Bautzen geblickt, der angibt, keine Flüchtlinge mehr aufnehmen zu können, und wo seit dem Brandanschlag auf eine geplante Unterkunft, dem Spreehotel in Bautzen, Ende Oktober die Stimmung aufgeheizt ist.
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Die Gäste in dieser Folge
Regina Kraushaar ist seit März 2020 Präsidentin der Landesdirektion Sachsen. Die LDS ist in Asyl-Angelegenheiten die Vollzugsbehörde in Sachsen, dazu betreibt sie die sächsischen Erstaufnahmeeinrichtungen, in denen Menschen bei ihrer Ankunft zunächst unterkommen und registriert werden. Im Podcast beschreibt Kraushaar die aktuelle Lage hinsichtlich ausgelasteter Aufnahmekapazitäten und wie das Zusammenwirken mit der kommunalen Ebene bei der Verteilung von Flüchtlingen funktioniert.
Dave Schmidtke, Sprecher des Sächsischen Flüchtlingsrates, war vor seiner jetzigen Funktion längere Zeit in der Flüchtlingshilfe als Sozialarbeiter tätig. Im Podcast nennt er die Gründe dafür, warum gegenwärtig neben einer großen Zahl von Menschen aus der Ukraine auch eine Vielzahl Geflüchteter anderer Herkunftsländer in Sachsen ankommen. Weil in den kommenden Jahren auch weiterhin mit globalen Fluchtbewegungen zu rechnen sei, fordert er die Schaffung von "Stand-by-Kapazitäten", um im Zweifel flexibel reagieren zu können.
David Berndt und Tim Ruben Weimer sind Reporter der Lokalredaktion Bautzen von Sächsische.de und Sächsischer Zeitung. Sie berichten davon, welche Folgen der Brandanschlag auf das als Flüchtlingsunterkunft geplante Spreehotel im Oktober hat. Außerdem ordnen die Reporter das Vorgehen des Landkreises Bautzen ein, der als erster Landkreis Sachsens Anfang November einen Aufnahmestopp für Flüchtlinge fordert.
Ergänzende Links zu Themen, auf die in der Podcastfolge Bezug genommen wird:
- Sachsen erwartet mehr Flüchtlinge aus der Ukraine
- Warum Sachsens Flüchtlings-Management besser klappt als 2015
- Flüchtlingsdebatte im Landtag: Minister setzt auf "Humanität und Ordnung"
- Anschlag auf das Spreehotel in Bautzen: Der Fall und die Folgen
- Landkreis Bautzen bekommt vorübergehend weniger Asylbewerber
- Wie Rechtsextremisten im Landkreis Bautzen agieren
- Lokalnachrichten aus Bautzen - der Newsletter "Bautzen kompakt"
- Dresden will bis zu 550 Geflüchtete in der Messe unterbringen
- Deutlich mehr unerlaubte Migration nach Deutschland
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