Frankreichs Präsident Macron plant Besuch in Sachsen

Dresden. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wird bei einem Staatsbesuch vom 2. bis 4. Juli in Deutschland höchstwahrscheinlich auch in Sachsen Station machen. Das berichtet unter anderem die Leipziger Volkszeitung.
Demnach sei zusammen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) ein Besuch in Dresden geplant. Im Hintergrund laufen bereits die Vorbereitungen und Abstimmungen.
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Macron soll sich explizit Stationen in Ostdeutschland als Ziele für seine Reise gewünscht haben, heißt es aus dem Bundespräsidialamt. Dabei soll es aber, so ist zu hören, eine deutliche Präferenz für Sachsen - und damit wie bei vielen internationalen Staatsbesuchen dezidiert für Dresden gegeben haben. Dabei geht es nicht nur um einen möglichen Besuch der Frauenkirche, die international als kulturelles Highlight gilt und sich nicht nur inhaltlich als Friedenssymbol in dieser Zeit gut eignen würde.
Dresden ist durch die Werke von Infineon und Globalfoundries nicht nur ein Mikroelektronik-Zentrum in Deutschland, sondern mittlerweile das größte Chip-Cluster in Europa. Die Europäische Union plant auch für die Werkserweiterung von Infineon, die vor Kurzem feierlich begonnen wurde, im Rahmen des "European Chips Act" („Verordnung zur Schaffung eines Rahmens für Maßnahmen zur Stärkung des europäischen Halbleiter-Ökosystems“ ) eine erhebliche Förderung. Damit soll die wirtschaftliche Unabhängigkeit der EU auf diesem High-Tech-Feld gestärkt werden.
Es wäre der erste Besuch eines französischen Präsidenten seit 23 Jahren. Bisher gab es erst zweimal einen so hohen französischen Gast im Freistaat. Der erste französische Präsident, der Sachsen besuchte, war 1991 Francois Mitterand, der mit dem damaligen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf Rochlitz besuchte. Im Jahr 2000 war dann Jacques Chirac zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden.
Die Einladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sei eine Ehre für Frankreich, twitterte Macron am Montag. "Das bezeugt die freundschaftliche und vertrauensvolle Beziehung zwischen uns, unseren Völkern", schrieb er.
Das Verhältnis zwischen den beiden Nachbarländern ist angespannt. Der deutsch-französische Ministerrat wurde im Oktober wegen anhaltenden Abstimmungsbedarfs kurzfristig abgesagt. (dpa/SZ/abi)