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Flutschutzmauer beschädigt: Grimma setzt Belohnung aus

Unbekannte haben die Hochwasserschutzanlage in Grimma mutwillig massiv beschädigt. Die Stadt setzt eine Belohnung aus.

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Ein Tor der Hochwasserschutzanlage in Grimma steht offen. Die Anlage ist von unbekannten Tätern schwer beschädigt worden.
Ein Tor der Hochwasserschutzanlage in Grimma steht offen. Die Anlage ist von unbekannten Tätern schwer beschädigt worden. © dpa-Zentralbild

Grimma. Nach der Beschädigung eines Flutschutztores in Grimma (Kreis Leipzig) hat die Stadt eine Belohnung ausgelobt. Wer Hinweise auf den oder die Täter gebe könne, erhalte bis zu 1.000 Euro, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Bei mehreren Hinweisen könne die Summe geteilt werden.

Zuvor hatte die Gemeinde die Behörden kritisiert. Auch die gesellschaftliche Haltung zu Vandalismus müsse sich ändern, sagte Matthias Berger (parteilos) am Dienstag. Die Menschen hätten sich viel zu sehr an die alltäglichen Zerstörungen gewöhnt. Das liege seiner Meinung nach auch daran, "dass Polizei und Staatsanwaltschaft nichts mehr machen". Die Polizei veröffentlichte am Dienstag unterdessen einen Zeugenaufruf.

Er habe in seiner Zeit als Stadtchef schon unzählige Anzeigen gestellt, sagte Berger. So gut wie nie sei etwas daraus geworden, die meisten Verfahren würden eingestellt. "Ich bin es als Bürgermeister leid, wöchentlich Strafanzeigen wegen Vandalismus zu schreiben", sagte Berger. Mit der Beschädigung des Flutschutztores sei für ihn eine rote Linie überschritten.

Funktion der Flutschutzmauer nach Vandalismus hinfällig

Unbekannte Täter hatten nach Bergers Angaben vermutlich am vergangenen Wochenende das große Tor beschädigt. Es seien Teile verbogen worden. Damit sei die Funktion der gesamten 2,2 Kilometer langen Flutschutzmauer in Grimma hinfällig. Wie hoch der Schaden sei und wie lange eine Reparatur dauern werde, konnte Berger nicht sagen.

Er zeigte sich besonders alarmiert, weil ohne das Tor die gesamte Hochwasserschutzanlage an der Mulde hinfällig würde. Grimma war 2002 und 2013 schwer von Fluten getroffen worden.

Die Polizei ermittelt nach Angaben von Sprecher Olaf Hoppe inzwischen wegen Störung von öffentlichen Betrieben. Nach seiner Darstellung hätte sich das Tor im Notfall durchaus noch schließen lassen. Dennoch müsse allen klar sein, dass an einer Hochwasserschutzanlage im Zweifel das Leben von sehr vielen Menschen hänge. Hinweise auf den oder die Täter gebe es bislang noch nicht. (dpa)