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Sachsen hat 2022 mehr als 110 Millionen Euro in seine Gewässer investiert

Hochwasserschutz, Rückhaltebecken, Auenwald: Ökologie kostet Geld. Welche Projekte im nächsten Jahr in welchem Landkreis in Sachsen fortgesetzt werden.

Von Ulrich Wolf
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Der Ausbau der Hochwasserentlastungsanlage an der Talsperre Malter war 2022 das teuerste Einzelprojekt.
Der Ausbau der Hochwasserentlastungsanlage an der Talsperre Malter war 2022 das teuerste Einzelprojekt. © ronaldbonss.com

Pirna. Die sächsische Landestalsperrenverwaltung hat in diesem Jahr rund 111 Millionen Euro investiert. Das teilte die in Pirna ansässige Behörde am Donnerstag mit. Das Geld sei unter anderem für die naturnahe Entwicklung von Gewässern sowie die Beseitigung von Hochwasserschäden ausgegeben worden.

Fast 63 Millionen Euro entfielen der Mitteilung zufolge auf Bauarbeiten an Talsperren, Rückhaltebecken sowie sonstige Hochwasserschutzanlagen. Das teuerste Einzelprojekt habe es an der Talsperre Malter bei Dippoldiswalde gegeben: Die Erweiterung der Hochwasserentlastungsanlage habe 4,1 Millionen Euro gekostet. Mit weiteren 18 Millionen Euro seien durch Hochwasser verursachte Schäden an Anlagen und Gewässern beseitigt worden. Gewässerschutz- und Aueprojekte hätten fast zehn Millionen Euro gekostet.

Die Projekte der Talsperrenverwaltung nach Landkreisen im Überblick:

Bautzen

  • Der Einbau von Spundwänden und die Deichsanierung an der Spree bei Neustadt ist abgeschlossen.
  • Das Hochwasserschutzbecken in Nebelschütz an der Jauer ist gesichert, 2023 soll die Planung für den Umbau der Anlage beginnen.
  • Erste Baumaßnahmen sowie der Planungsbeginn für die Sanierung der Talsperre Quitzdorf sollen 2023 beginnen. Die Finanzierung steht.
  • Der Abriss des Walkmühlenwehres an der Spree in Bautzen wird 2023 abgeschlossen.
  • Ebenfalls fertig werden will die Talsperrenverwaltung im nächsten Jahr mit der Beseitigung der Schäden an der Wesenitz in Neukirch.
  • Für 2023 ist auch ein neues Entlastungsbauwerk an der Talsperre Bautzen geplant.
  • Die rechte Deichseite an der Schwarzen Elster soll zwischen dem Pegel Neuwiese und dem Brandenburger Tor bei Elsterheide instandgesetzt werden.
  • Im Bau ist die Sanierung des Deiches Schwarze Elster und Schwarzwasser in Hoyerswerda.
  • Im kommenden Frühjahr ist nach Abschluss der Arbeiten am Gewässerknoten Spreewiese der Probestau vorgesehen.

Görlitz

  • In Görlitz wird im Stadtteil Weinhübel ein weiterer Abschnitt der Lausitzer Neiße ökologisch durchgängig gemacht. Ferner gehen die Arbeiten am beschädigten Ufer zwischen Uferpark und Stadtbrücke weiter.
  • Das Wehr Hörnitz in Zittau-Pethau wird so umgebaut, dass an dieser Stelle auch die ökologische Durchgängigkeit der Mandau wiederhergestellt wird.
  • An der Schwarzen Schöps bei Dauban entstehen wegen des Abrisses vom Heizkraftwerk ersatzweise Winterquartiere für Fledermäuse.

Meißen

  • Das Siels Oppitzsch an der Elbe bei Strehla ist instandgesetzt.
  • Das Wehr Obermühle an der Freiberger Mulde bei Nossen ist zurückgebaut.
  • Die Deicharbeiten an der Elbe bei Moritz-Promnitz laufen noch.
  • Das Hoischewehr an der Geißlitz bei Gröditz wird ersetzt.
  • Die Talsperre Radeburg I wird weitere von Sedimenten beräumt.
  • Das Lager der Staumeisterei Radeburg wird erweitert.

Mittelsachsen

  • Die Vorbereitungen zum Hochwasserschutz-Neubau an der Freiberger Mulde in Döbeln sind abgeschlossen, der eigentliche Bau soll im Frühjahr 2023 beginnen.
  • Die neuen Hochwasserschutzwände an der Zwickauer Mulde sind der Stadt Penig übergeben worden.

Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

  • Die Fischaufstiegsanlagen in der Gottleuba bei Pirna sind fertig.
  • Das Rückhaltebecken Friedrichswalde-Ottendorf bei Bahretal ist fertig.
  • An der Müglitz bei Dohna werden weiterhin Hochwasserschäden beseitigt.
  • Die Schutzwand an der Weißeritz in Freital ist noch im Bau.
  • Die Arbeiten zur Erweiterung der Hochwasserentlastung an der Talsperre Malter gehen weiter.
  • Die Arbeiten an der Mauerkrone der Vorsperre der Talsperre Gottleuba sind noch nicht abgeschlossen.
  • Auch die Arbeiten an der Mauer der Talsperre Lehnmühle gehen noch weiter.

In Zukunft solle der Fokus mehr auf dem Rückhalt von Hochwasser in den Flussauen mit Poldern liegen, hieß es. Das Geld stammt vom sächsischen Steuerzahler sowie aus dem Finanzierungsprogramm des Bundes sowie der Europäischen Union.