Podcast "Debatte in Sachsen" live in der Frauenkirche: Warum das große Theater ums Gendern?

Der Streit ums Gendern ist in Deutschland zum Dauerbrenner geworden, auf der Straße ebenso wie im Kabarett, in den Medien wie in der Politik. Wo man auch hinhört, scheiden sich neben kleinen auch große Geister daran. Das geht so weit, dass selbst eine große und traditionsreiche Volkspartei das Gendern zum Thema auf mehreren Parteitagen macht. Wohlgemerkt in Zeiten, in denen es an wirklich wichtigen Themen wie Energieversorgung, Ukrainekrieg und Zuwanderung nicht mangelt.
Geht es bei der Debatte ums Gendern tatsächlich nur um Sonderzeichen in der Sprache – oder steckt mehr dahinter? Diese Frage steht am Donnerstag im Zentrum einer öffentlichen Podiumsdiskussion in der Dresdner Frauenkirche, die für den Podcast „Debatte in Sachsen“ der Sächsischen Zeitung und Sächsische.de in Kooperation mit der Stiftung Frauenkirche aufgezeichnet wird.

Sensiblerer Umgang mit Geschlechtern und Minderheiten
Es diskutieren Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU), der unlängst das „Gender-Verbot" für sächsische Schulen ausweitete, Staatsoperetten-Intendantin Katrin Kondaurow, die Unternehmerin Viola Klein und Professorin Barbara Schlücker, die an der Uni Leipzig Germanistische Sprachwissenschaften lehrt und auch für die Ausbildung künftiger Lehrerinnen und Lehrer zuständig ist.
Moderieren wird Oliver Reinhard, Stellvertretender Leiter Feuilleton der Sächsischen Zeitung. Unter anderem wird bei der Diskussion erörtert, ob und in welcher Form Sprache sensibler mit Geschlechtern und Minderheiten umgehen sollte.
Alles „ideologischen Volkserziehung“ und „Umerziehung“?
Ein teils heiß umstrittenes Thema: Die einen sehen in Gendersternchen und der Vermeidung des N-Wortes einen Ausdruck von weniger Diskriminierung, von mehr Gerechtigkeit und mehr Gleichstellung. Die anderen betrachten Gendern & Co. als Sprachverhunzung und Bevormundung bis hin zur „ideologischen Volkserziehung“ und zur „Umerziehung“. Ebenfalls wird geklärt, was „Gendern“ überhaupt ist, welche Formen der sensiblen Sprache es gibt und warum die Debatte darüber so hitzig und so wichtig ist, dass sie zum zugkräftigen Politikum werden konnte. (SZ/or)
Podiumsdiskussion „Gendern oder nicht – brauchen wir eine gerechtere Sprache?“: Donnerstag 14. September um 19.30 Uhr in der Frauenkirche Dresden, Eintritt frei.