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Eine Mini-Insel nur für Vögel

Sachsen will Lachmöwen im Südwesten des Freistaats wieder heimisch machen - und bietet den Vögeln eine eigene Insel als Brutplatz an.

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Lachmöwen sollen auf einer künstlichen Insel im Glauchauer Stausee brüten.
Lachmöwen sollen auf einer künstlichen Insel im Glauchauer Stausee brüten. © Symbolfoto: kairospress

Glauchau. Mit Hilfe einer künstlichen Brutinsel sollen Lachmöwen in Südwestsachsen wieder stärker heimisch werden. Die rund 30 Quadratmeter große und zwei Tonnen schwere Plattform wurde am Mittwoch per Kran auf den Glauchauer Stausee gehievt und dann vom Technischen Hilfswerk und der Feuerwehr mit Booten an den Bestimmungsort gezogen.

Die Vögel kehren im März und April in die Brutgebiete zurück, wie Ornithologe Jens Hering vom Landratsamt Zwickau erklärte. Er sei daher zuversichtlich, dass schon dieses Jahr wieder junge Lachmöwen an dem See schlüpfen.

Feuerwehrleute ziehen die künstliche Insel mit einem Motorboot über den Stausee.
Feuerwehrleute ziehen die künstliche Insel mit einem Motorboot über den Stausee. © dpa/ Jan Woitas

Den Angaben nach gehen die Bestände dieser Vögel stark zurück. Gründe seien etwa Nahrungsmangel, aber auch die Ausbreitung von Feinden wie dem Waschbär, erläuterte Hering. Im Landkreis Zwickau etwa gebe es nur noch eine natürliche Population bei Limbach-Oberfrohna.

Der Stausee in Glauchau wurde 1938 mit einer Fläche von 46 Hektar als Wasserspeicher für die Textilindustrie in Betrieb genommen. Heute ist er ein Erholungs- und Schutzgebiet. Der See sei für die künstliche Brutinsel unter anderem deswegen ausgewählt worden, weil es hier früher eine natürliche Population von Lachmöwen gegeben habe, sagte Hering.

Die schwimmende Insel wurde von einer Metallbaufirma in Mecklenburg-Vorpommern angefertigt und kostet rund 20.000 Euro. Finanziert wird das Projekt nach Behördenangaben aus Mitteln für Naturschutz-Ausgleichsmaßnahmen. (dpa)