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Kirchberger Krankenhaus schließt ab Mittwoch Notaufnahme und Akutmedizin

Das kommunale Heinrich-Braun-Klinikum baut seinen Standort in Kirchberg zu einem Fachkrankenhaus um. In Reichenbach wird der Klinikbetrieb ganz eingestellt.

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Das Krankenhaus Kirchberg bei Zwickau schließt ab morgen die Notaufnahme und die Akutmedizin.
Das Krankenhaus Kirchberg bei Zwickau schließt ab morgen die Notaufnahme und die Akutmedizin. © René Meinig

Zwickau. Das Heinrich-Braun-Klinikum (HBK) Zwickau stellt seine Notaufnahme und die akutmedizinische Versorgung an seinem Standort in Kirchberg am morgigen Mittwoch ein. Stattdessen werde man das Krankenhaus zu einem Fachklinikum für Neurorehabilitation umbauen, teilte der kommunale Klinikbetreiber mit. Die Investitionskosten beliefen sich auf zwölf Millionen Euro.

Patienten der Chirurgie, Orthopädie und der Inneren Medizin würden nach Zwickau verlegt. Neuaufnahmen dieser Fachrichtungen könnten ausschließlich an Zwickauer Standorten erfolgen. Das ambulante Operationszentrum sowie die Schmerztherapie zögen zu Jahresbeginn aus Kirchberg ebenfalls nach Zwickau um. Die am Standort Kirchberg angesiedelte Rettungswache mit Notarzt blieben jedoch vor Ort, zudem die Intensivmedizin und das Zentrum zur Entwöhnung von der Beatmung. Bereits im Oktober war die Notaufnahme wegen Personalmangels an Wochenenden geschlossen worden.

Der Ärztliche Direktor des HBK, Karsten Fröhlich, sagte, man habe verschiedene Optionen für Kirchberg diskutiert. Die Belegungszahlen in den akutmedizinischen Bereichen seien jedoch seit 2016 rückläufig. Gleichzeitig steige der Bedarf für die Behandlung von Schäden am Nervensystem. Bei der Neuausrichtung zum Fachklinikum für Neurorehabilitation mit 100 stationären sowie zehn ambulanten Betten stünden dem Klinikum viele bisherige Beschäftigte zur Seite. "Das ist die entscheidende Voraussetzung, um den Standort Kirchberg mit seinen 200 Arbeitsplätzen bedarfsgerecht und zukunftsfähig aufzustellen", sagte Fröhlich.

Kein Investor für das Krankenhaus in Reichenbach

Unterdessen steht fest, dass das zum Paracelsus-Konzern gehörende insolvente Krankenhaus in Reichenbach/Vogtland seinen Betrieb zum 31. März nächsten Jahres einstellt. Es sei kein Investor gefunden worden, teilte die Stadtverwaltung mit. Oberbürgermeister Raphael Kürzinger (CDU) habe zahlreichen Gespräche geführt, unter anderem mit Sozialministerin Petra Köpping (SPD) und Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), um zumindest ein Gesundheitszentrum in Reichenbach zu erhalten, das eine ambulante und stationäre medizinische Grundversorgung biete, inklusive Notfallversorgung und Rettungsstelle. Der Stadt habe dafür die Erarbeitung einer inhaltliche, personellen und finanziellen Konzeption in Auftrag gegeben.

Bereits zu Beginn vergangener Woche hatte der Paracelsus-Konzern einem Bericht der Freien Presse zufolge wegen Personalmangels den Betrieb der Abteilung für Innere Medizin seiner Klinik in Adorf vorläufig eingestellt. In Ebersbach in der Lausitz ist der Erhalt der Notaufnahme ebenfalls gefährdet. (uwo)