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Sachsensommer startet im Juli: Wo sächsische Jugendliche helfen können

Jugendliche können in Sachsen einen Kurzeinsatz leisten. Die neue Initiative Sachsensommer soll gesellschaftliches Engagement stärken. Wer hilft, verdient sogar etwas Geld.

Von Thilo Alexe
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Junge Menschen, die im Freistaat Senioren oder Kinder betreuen wollen, erhalten dazu im Sachsensommer die Möglichkeit
Junge Menschen, die im Freistaat Senioren oder Kinder betreuen wollen, erhalten dazu im Sachsensommer die Möglichkeit © Brühl/Archiv

Dresden. Sachsen will das gesellschaftliche Engagement junger Menschen fördern. Wer Kinder betreuen, Senioren pflegen oder in einem Mehrgenerationenhaus arbeiten möchte, kann bei der bald beginnenden Aktion Sachsensommer mitmachen.

Nach Angaben von Sozialministerin Petra Köpping (SPD) will das Land eine neue Möglichkeit bieten, „sich in der Phase zwischen Schule und Beruf beziehungsweise Studium auszuprobieren und wichtige Erfahrungen zu sammeln“. Zudem soll die Bereitschaft zu bürgerschaftlichem Engagement erhöht werden.

Wer kann beim Sachsensommer mitmachen?

Die Aktion richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 16 und 21 Jahren. Interessenten können auch etwas älter sein. Es geht um einen Kurzzeiteinsatz zwischen einem und drei Monaten. Er soll den Teilnehmern helfen, sich beruflich zu orientieren. Zudem werden damit Träger sozialer Einrichtungen unterstützt.

Wann startet die Aktion? Wie läuft die Anmeldung?

Der Sachsensommer kann als ein freiwilliges Praktikum zur beruflichen Orientierung geleistet werden. Organisiert wird er von der Engagementstiftung Sachsen, die die Koordination und administrative Aufgaben übernimmt. Die Anmeldung ist über die Internetseite sachsensommer.de. möglich. Die Aktion läuft von Juli bis September, potenzielle Teilnehmer können sich schon jetzt anmelden.

Erhalten die Jugendlichen Geld für ihre Arbeit?

Ja. Gearbeitet werden 25 oder 30 Stunden in der Woche. Die Arbeitszeit teilt sich auf in fünf Stunden pro Tag bei 25 Wochenstunden, beziehungsweise sechs bei 30. Die monatliche Aufwandsentschädigung liegt bei 200 Euro bei 25 Stunden sowie 250 Euro bei 30 Stunden.

Wo kann im Sachsensommer gearbeitet werden?

Derzeit listet die Homepage mehr als 20 Einrichtungen auf. Dazu zählen eine Kindertagesstätte in Dresden, ein Jugendkulturzentrum in Görlitz und ein Altenpflegezentrum in Glauchau. Die Engagementstiftung Sachsen sucht weitere Arbeitgeber. Sie können sich ebenfalls über die Homepage melden. Den Einsatzstellen entstehen der Stiftung zufolge keine Kosten.

Wer bezahlt die teilnehmenden Jugendlichen?

Der Freistaat. Im Haushalt sind für dieses und das kommende Jahr je 350.000 Euro eingestellt – für die Aufwandsentschädigungen sowie Werbung. Jährlich 550.000 Euro stehen als institutionelle Förderung für die Stiftung bereit. Die Aktion soll nach dem Willen des Sozialministeriums fortgesetzt werden. Dazu muss der Landtag aber die Finanzierung des Sachsensommers auch im kommenden Doppelhaushalt sicherstellen.

Worin besteht der Unterschied zum Bundesfreiwilligendienst?

Vor allem in der Dauer. Der Bundesfreiwilligendienst erstreckt sich auf mindestens ein halbes Jahr, das sächsische Modell auf maximal drei Monate. Zudem richtet sich der Bundesdienst an alle Altersgruppen, der Sachsensommer an Jugendliche und junge Erwachsene.

Wie kam es überhaupt zum Sachsensommer?

Auf die Einführung haben sich CDU, Grüne und SPD im Koalitionsvertrag geeinigt. „Wir werden außerdem eine Debatte zu einem allgemeinen Gesellschaftsdienst anstoßen“, heißt es weiter. Ministerin Köpping betont: „Für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist es unverzichtbar, gerade jungen Menschen Orientierungsmöglichkeiten zu bieten und sie für bürgerschaftliches Engagement zu gewinnen.“ CDU-Sozialpolitiker Alexander Dierks hebt hervor: „Der Sachsensommer wird zu einer wichtigen Säule des gesellschaftlichen Engagements im Freistaat werden.“