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Kommentar zum Fall Witschas: Ein Video mit verheerenden Folgen

Wenn in Sachsen über Flüchtlinge diskutiert wird, endet das oft im Desaster - so wie jetzt wieder im Fall des Landrats Witschas. Ein Kommentar.

Von Marcus Thielking
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Das Video des Bautzner Landrats Witschas lässt an den christlichen Werten des CDU-Manns zweifeln, meint Sächsische.de-Redakteur Marcus Thielking.
Das Video des Bautzner Landrats Witschas lässt an den christlichen Werten des CDU-Manns zweifeln, meint Sächsische.de-Redakteur Marcus Thielking. © Steffen Unger

Es ist mal wieder einer dieser typisch sächsischen Vorfälle, bei denen es am Ende fast nur Verlierer gibt: Der Bautzner Landrat Udo Witschas (CDU) veröffentlicht kurz vor Weihnachten ein Video, in dem er sich auf völlig missratene und mindestens missverständliche Art gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in Sporthallen oder Wohnungen ausspricht.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) eiert zunächst auf schäbige Weise herum und behauptet, Witschas Aussagen seien verkürzt wiedergeben worden – dabei ist das Video in voller Länge erst richtig peinlich.

Zu den Verlierern zählen auch die Flüchtlinge

Zum typisch sächsischen Drehbuch gehört aber auch, dass sofort ein Shitstorm auf Twitter und anderen Kanälen losbricht, dessen Empörungsgrad keinerlei Maß kennt. Sachsens stellvertretender Ministerpräsident Martin Dulig (SPD) nennt das Video gar eine „Hassrede“ – ein Begriff, den man sich als seriöser Politiker für echte Hetzsprache aufsparen sollte, von der es in Sachsen genug Material gibt.

Zeitpunkt und Wortwahl der Ansprache des Landrats waren völlig daneben und lassen Zweifel an den christlichen Werten des CDU-Manns zu. Aber ihm Hass auf Flüchtlinge zu unterstellen ist unredlich.

Zu den Verlierern des Ganzen zählen auch die Flüchtlinge, denn sie haben von solchen Debatten gar nichts. Gewinner sind am Ende mal wieder nur jene, denen jede Spaltung der Gesellschaft recht ist, weil sie daraus politisches Kapital schlagen können. Frohe Weihnachten!