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Kunst am Hals: Die Schalkiste als Schatzkiste

Schals und Tücher können viel mehr, als einfach nur den Hals zu wärmen. Zeit für Broschen, Wasserfall-Knoten und kunstvolle Schlaufen.

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Wer viele einfarbige Kleidungsstücke besitzt, kann gemusterte Schals leichter kombinieren. Außerdem gilt: Fällt das Muster eher dezent aus, sind die Einsatzmöglichkeiten breiter.
Wer viele einfarbige Kleidungsstücke besitzt, kann gemusterte Schals leichter kombinieren. Außerdem gilt: Fällt das Muster eher dezent aus, sind die Einsatzmöglichkeiten breiter. © Kiko Jimenez/Westend61/dpa

Bei den meisten Frauen haben sich im Laufe der Zeit einige Exemplare an Schals und Tüchern in Schubladen und an Garderobenständern angesammelt. „Viele haben ja so eine Schalkiste zu Hause, aber die meisten tragen immer denselben Schal, weil sie gar nicht wissen, wie sie Tücher oder XXL-Schals einsetzen sollen“, sagt die Farb- und Stilberaterin Jasmin Link.

Sie sieht in der Schalkiste aber eine wahre Schatzkiste. „Ein Schal oder ein Tuch kann so viel mehr als einfach nur wärmen“, so Link. „Wir können das als Eyecatcher einsetzen, als Kettenersatz, wir können damit typgerechte Farben noch mal zum Gesicht bringen.“ Weil Schals und Tücher so nah an unserem Gesicht getragen werden, sollte ihre Farbe im Idealfall dem eigenen Hautton und der Haarfarbe schmeicheln. Link empfiehlt deshalb, weniger auf aktuelle Trends zu setzen, sondern etwas zu kaufen, „was immer zu uns passt“. So lassen sich Fehlkäufe vermeiden.

Wer viele einfarbige Kleidungsstücke besitzt, kann gemusterte Tücher und Schals leichter kombinieren. Außerdem gilt: Fällt das Muster eher dezent aus, sind die Einsatzmöglichkeiten breiter. Das entspricht übrigens auch dem aktuellen Trend. „Wenn ein Schal mit Musterung, dann höchstens ein ganz leichtes, kleines Karo“, fasst Berg diesen zusammen. Ein Tipp der Imageberaterin und Mode-Bloggerin: Mustermix weitgehend vermeiden.

Für eine leichte Wasserfalloptik knotet man Tücher zunächst im Nacken zusammen - und dann noch mal vorne am Hals.
Für eine leichte Wasserfalloptik knotet man Tücher zunächst im Nacken zusammen - und dann noch mal vorne am Hals. © dpa/Franziska Gabbert

Einfarbige Stücke sind generell vielseitiger. „Wenn die Schals und Tücher unifarben sind, dann kann man sie gut mit Mustern kombinieren“, sagt Farbberaterin Jasmin Link. Ihr Tipp: Auf ein mittleres Grau setzen. Dieser Farbton stünde vielen. „Grau kann man eigentlich zu allen Akzentfarben tragen.“ Doch es ist nicht nur die Farbwahl, die entscheidet, ob ein Schal mehr als ein praktischer Warmhalter ist. „Es kommt natürlich immer darauf an, wie ich ihn binde“, sagt Martina Berg. Wer hier kreativ ist, kann vielleicht auch manch bislang nur selten getragenes Exemplar noch mal neu entdecken.

Ein einfacher Bindetrick, der sich für große und schwere XL-Schals ebenso eignet wie für schmalere Exemplare und sommerliche Tücher: Mit einem einfachen Knoten in der vorderen Mitte des Halses beginnen. „Man nimmt dann beide Enden des Schals, schlägt sie im Nacken über Kreuz und zieht dann jeweils das Schalende durch diese Schluppe durch“, empfiehlt Berg. Dabei könne man auch variieren. Der Knoten muss nicht unbedingt in der Mitte sitzen, so Berg. Er kann für mehr Abwechslung gedreht werden.

Große XL-Schals kann man zudem gut als Schultertuch tragen. Diese Variante passe besonders zu gerade geschnittenen Kleidern. „Dann kann man den Schal immer schön drapieren mit einer Brosche“, rät Berg. Wem die Brosche zu auffällig ist, der greift zur Sicherheitsnadel.

Bei rechteckigen Tüchern und Karreeschals rät Modeberaterin Link zu einer einfachen Bindetechnik mit doppeltem Knoten. Dafür legt man das Tuch von vorne einmal halb um den Hals, sodass die zwei Enden am Rücken liegen. Diese bindet man dann hinten einmal zusammen – und anschließend noch mal vorne am Hals. So entstehe eine „runde Form“, so Link. Und eine „leichte Wasserfalloptik“.

Loop-Schals, die wie ein Schlauch über den Hals gezogen werden, könne man mehrmals an derselben Stelle am Hals ineinander drehen, rät Link. „Dadurch kommen sie näher an den Hals, sind etwas voluminöser.“ Ein Styling-Tipp von ihr: Loop-Schals zum Bolero umfunktionieren. Stoff oder Wolle des Schlauchschals zieht man dafür wie gewohnt über den Kopf – und dann über Schultern und Arme einfach weiter nach unten. Ein guter Trick, um sich am Schreibtisch warm zu halten oder in der Übergangszeit die Jacke zu Hause zu lassen. (von Jessica Kliem/dpa)