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Plus-Bus-Netz hat sich in fünf Jahren im VVO verdoppelt

Der Verkehrsverbund Oberelbe vernetzt mit Plus-Bus-Linien ländliche Regionen stärker miteinander. Was die Busse von normalen unterscheidet und andere Bundesländer sich abschauen wollen.

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Die Plus-Busse sind durch ein Plus gekennzeichnet und unterstützen den regionalen Betrieb zwischen den ländlichen Regionen.
Die Plus-Busse sind durch ein Plus gekennzeichnet und unterstützen den regionalen Betrieb zwischen den ländlichen Regionen. © VVO

Landkreis. Nach fünf Jahren hat der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) mit dem Konzept Plus-Bus das Nahverkehrs-Netz stark ausgebaut. Zu Beginn 2018 waren es noch neun Linien und 900.000 Kilometer, die die Busse im Jahr zurückgelegt haben. Inzwischen sei das Angebot auf 23 Linien und 1,8 Millionen Buskilometer gewachsen, teilt Presssprecher der VVO, Christian Schlemper, am Freitag mit. Die Vernetzung verschiedener ländlicher Regionen miteinander und kurze Übergangszeiten zu Zügen und anderen wichtigen Busverbindungen ist dabei die zentralen Schwerpunkte.

"Durch die Finanzierung vom Freistaat hat das Angebot einen deutlichen Schub erhalten", sagt Geschäftsführer Burkhard Ehlen. "Allein für den VVO stellt der Freistaat im laufenden Jahr rund 3,1 Millionen Euro zur Verfügung." Das System, das 2013 im Mitteldeutschen Verkehrsverband (MDV) seinen Anfang nahm, ist inzwischen preisgekrönt. Der MDV Plus-Bus wurde 2022 mit dem "1. Deutschen Verkehrswendepreis" ausgezeichnet. Es wird in den vier Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg eingesetzt. Auch andere Bundesländer sind interessiert und prüfen derzeit die Einführung des Systems.

Buslinien, die Plus- und Takt-Bus-Linien genannt werden, zeichnen sich durch einheitliche Standards für das Fahrangebot aus. Die Plus-Bus-Linien verkehren montags bis freitags im Stundentakt. An Samstagen werden mindestens sechs, an Sonn- und Feiertagen mindestens vier Fahrten je Richtung angeboten. Takt-Busse wiederum fahren nur alle zwei Stunden und sonntags überhaupt nicht. Was sowohl Plus-, als auch Takt-Busse, von normalen Bussen unterscheidet, ist der stündliche Fahrbetrieb während der Schulferien, der sonst aussetzt. Für die Nutzung wird kein besonderer Fahrschein benötigt, es gilt ein Fahrschein für den Verkehrsverbund.

"Mit dem Busgrundnetz, bestehend aus Plus- und Takt-Bussen, werden die ländlichen Regionen besser untereinander und an den Ballungsraum gebunden", betont Verkehrsminister Martin Dulig. Der Freistaat finanziert die Linien mit bis zu 22,3 Millionen Euro pro Jahr mit. Im VVO fahren vier Unternehmen mit dem Plus-Bus-Konzept. Die Verkehrsgesellschaft Meißen (VGM) erbringt rund 900.000 Kilometer, Regionalbus Oberlausitz (RBO) rund 540.000 und der Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (RVSOE) rund 215.000 Kilometer. Zudem fährt die DB Regio Bus Ost rund 150.000 Kilometer auf der länderübergreifenden Linie 800 zwischen Hoyerswerda und Cottbus.

Besonders gefragt sind die Plus-Bus-Linien 360 Dresden–Altenberg und 477 Dresden–Großenhain, die teilweise sogar im Halbstundentakt unterwegs sind, teilt VVO-Sprecher Christian Schlemper mit. Die Linien 416 Meißen-Lommatzsch und 418 Meißen-Nossen konnten durch den Einsatz der Plus-Busse die Anzahl der Fahrgäste um zehn Prozent steigern. Das bereits bestehende Angebot wurde durch Plus-Busse an anderer Stelle ausgeweitet, wie das Beispiel der Linie 409 zwischen Meißen und Großenhain zeigt. Sonntags waren Fahrgäste auf den Rufbus angewiesen. Der Plus-Bus jedoch fährt auch am Sonntag und wird sehr regelmäßig genutzt. (SZ/nat)

  • Fahrplanauskünfte und weitere Informationen unter 0351 8526555, unter www.vvo-online.de/plusbus sowie bei den Verkehrsunternehmen.