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Sachsens Kirche gründet Fachstelle zu sexualisierter Gewalt

Die evangelische Landeskirche in Sachsen hat über sexualisierte Gewalt in der Kirche beraten. Künftig soll eine Fachstelle die Fälle aufarbeiten und Missbrauch verhindern.

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Die evangelische Landeskirche in Sachsen hat seit 2020 zu über 48 Fällen von sexualisierter Gewalt beraten. Ab 2023 soll die Aufarbeitung und Prävention von einer Fachstelle koordiniert werden.
Die evangelische Landeskirche in Sachsen hat seit 2020 zu über 48 Fällen von sexualisierter Gewalt beraten. Ab 2023 soll die Aufarbeitung und Prävention von einer Fachstelle koordiniert werden. © dpa-Zentralbild

Die Maßnahmen und Aufgaben zum Schutz vor sexualisierter Gewalt in der evangelischen Landeskirche Sachsen sollen ab Januar 2023 von einer Fachstelle koordiniert werden. Sie arbeitet auch eng mit den Präventionsbeauftragten der Kirchenbezirke zusammen, wie die Präsidentin der Synode, Bettina Westfeld, am Montag bei der Herbsttagung in Dresden sagte.

Aufarbeitung und Prävention von sexualisierter Gewalt sei ein wichtiges Thema der viertägigen Beratungen gewesen. Diesen Menschen sei nicht nur Furchtbares im Raum der Kirche angetan worden an Körper und Seele, sondern vielen sei auch die Möglichkeit genommen worden, ihren christlichen Glauben zu leben.

Das Rahmenschutzprogramm soll laut Westfeld verhindern, dass so etwas wieder passiert. Jede Kirchgemeinde müsse sich damit beschäftigen, was dafür zu tun sei. Diese Wachheit hätten die Synodalen angemahnt, das Thema dürfe nicht wieder in der Versenkung verschwinden.

Kirche ruft Betroffene auf, sich zu melden

Nach Angaben des Landeskirchenamtes wurden seit November 2020 bisher 48 Fälle von der unabhängigen Kommission beraten, darunter auch neu hinzugekommene, sagte Westfeld. Das zeige, wie wichtig die Ansprechstelle und Offenheit seien. Von der Synode gehe das Signal an alle, denen "das widerfahren ist in Kirche oder Diakonie, sich wirklich zu melden".

Die Synode verabschiedete den Haushaltsplan der Landeskirche 2023. Er hat ein Gesamtvolumen von 245 Millionen Euro, 11 Millionen Euro mehr als 2022. Dabei wird von 133 Millionen Euro Kirchensteuereinnahmen ausgegangen sowie 51 Millionen Euro aus dem Finanzausgleich der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und 24,5 Millionen Euro vom Staat. Zum Schluss der Herbsttagung rief das Kirchenparlament zu einem Gebet auf für ein baldiges Ende des Krieges, den Frieden in der Ukraine sowie die weitere Unterstützung für Betroffene in der Region und Geflüchtete. (dpa)