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Landkreis Nordsachsen verbietet alle Geflügelmärkte

Rund 800 Tiere sind in Sachsen seit dem jüngsten Ausbruch der Vogelgrippe verendet oder getötet worden. Rasseschauen werden zunehmend verboten.

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Geflügelschauen wie diese sind in den Landkreisen Nordsachsen und Bautzen derzeit untersagt.
Geflügelschauen wie diese sind in den Landkreisen Nordsachsen und Bautzen derzeit untersagt. © SZ-Archiv: Sebastian Schultz

Torgau. Das Landratsamt Nordsachsen hat mit sofortiger Wirkung alle Ausstellungen, Märkte, Schauen und Wettbewerbe, bei denen Geflügel verkauft, gehandelt oder zur Schau gestellt wird, verboten. Das teilte das Landratsamt in Torgau am Freitag mit. Grund der Maßnahme sei eine Allgemeinverfügung des Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramtes als Schutz vor einem Ausbruch der Geflügelpest.

Amtschefin Barbara Lemm sagte, es habe in Sachsen bereits zu Geflügelpest-Ausbrüche in Zusammenhang mit Ausstellungen gegeben. Die Behörde habe sich deshalb der Einschätzung des Friedrich-Loeffler-Instituts angeschlossen, das derzeit von einem "hohen Eintragungsrisiko" durch Geflügelausstellungen sowie -märkten ausgeht.

Die sächsische Tierseuchenkasse registrierte bis zum 8. Dezember zwei Ausbrüche in Sachsen. Dabei seien 619 Hühner, 126 Enten und 32 Gänse infiziert, verendet und getötet worden. Die Ausbrüche geschahen auf Geflügelhöfen in Radibor sowie Schmölln-Putzkau im Landkreis Bautzen. Dort sind ebenfalls alle Geflügelschauen verboten.

Eine der eingerichteten Überwachungszonen reicht bis in den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Im Landkreis Görlitz wurde die große Horkaer Taubenschau untersagt. Bereits zu Monatsbeginn war für Sachsens größte Züchter-Rasseschau Lipsia die Geflügelschau verboten worden. Insgesamt wurden in Deutschland bis Anfang Dezember 111 Ausbrüche der Vogelgrippe in zwölf Bundesländern registriert. (uwo)