Görlitz. Das Lokal „Bierblume“ muss eine Goldgrube sein: Görlizer mögen das Viertel an der Neiße – als Tourist und erst recht als Pole muss man auf dem Weg von der Altstadtbrücke zu den Schmuckstücken am Untermarkt direkt daran vorbei. Die Tische unter den Arkaden sind an diesem Nachmittag schon voll besetzt. Der Innenraum und der lauschige Innenhof werden sich erst abends füllen. Gerade fragte ein Gast vorsichtig, ob er noch eine Chance auf einen Tisch habe. Das Lokal wirkt wie ein Wohnzimmer, jeder Stuhl ein anderes Fabrikat. Bierkessel verschiedener Größe und Hefebottiche stehen herum. Viele Bierflaschen zieren die Regale. Sehr urig, sehr cool, verdammt viel Understatement für eine Goldgrube.
Aber dieser erste Eindruck ist falsch: Hier ist nicht viel geplant, Geld verdient wurde auch noch nicht. Das Lokal ist ein Traum, der erst Wirklichkeit wird und der nur zu verstehen ist, wenn man die irre deutsch-deutsche Geschichte vom Betreiber-Ehepaar Klaus-Metzner ganz von vorn erzählt.