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"Politik altersgerecht gestalten"

Die Altersstatistik in Sachsen spricht eine deutliche Sprache. Doch ist das Land schon genügend auf diesen Umstand eingestellt? Die Linke sieht die Politik in der Pflicht.

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Mehr als jeder vierte Einwohner Sachsens ist Ende 2019 über 65 Jahre alt gewesen.
Mehr als jeder vierte Einwohner Sachsens ist Ende 2019 über 65 Jahre alt gewesen. © dpa-Zentralbild

Zwickau. Sachsen muss nach Ansicht der Linken besser auf seine überalterte Bevölkerung reagieren und Vorsorge treffen. "Die Alterung der Gesellschaft und das Leben im höheren Alter bestreiten zu können, sind die zentralen Fragen für einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung, in Sachsen in besonderem Maße", sagte die Zwickauer Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann.

Mehr als jeder vierte Einwohner Sachsens (26,5 Prozent) sei Ende 2019 über 65 Jahre alt gewesen (bundesweit: 21,8 Prozent). In absoluten Zahlen seien das knapp 1,1 Millionen Menschen.

Im Vogtland habe der Anteil sogar 30,4 Prozent betragen, nur in drei Regionen Deutschlands sei er noch höher, betonte Zimmermann. Laut Statistik lag das Durchschnittsalter der Bevölkerung in Sachsen Ende 2019 bei 46,9 und im gesamten Bundesgebiet bei 44,5 Jahren.

Sabine Zimmermann (Die Linke).
Sabine Zimmermann (Die Linke). © dpa

Zimmermann, die Vorsitzendes des Bundestagsausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist, hatte die Zahlen im Parlament erfragt. Fazit der Politikerin: "Die Landesregierung muss die Älteren stärker in den Fokus nehmen und ihre Politik altersgerecht gestalten."

Zimmermann beschrieb das hohe Durchschnittsalter auch als Folge der Abwanderung vieler junger Menschen in den Westen seit der Wende - um Arbeitslosigkeit zu entgehen und niedrigere Löhne zu vermeiden. Angesichts des hohen und steigenden Anteils Älterer sei es eine wesentliche staatliche Aufgabe, etwa für ein altersgerechtes Wohnumfeld, eine barrierefreie Infrastruktur und einen guten Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs zu sorgen. "Angefangen von Wohnraum über Behörden, Arztpraxen, Nahverkehr und noch vieles mehr muss man aber feststellen, dass Barrierefreiheit die Ausnahme und nicht die Regel ist." (dpa)