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Mehr Frostschäden auf Sachsens Straßen

Der Frost hat vielen Straßen in Sachsen heftig zugesetzt. Nachdem Schnee und Eis geschmolzen sind, behindern tiefe Schlaglöcher den Verkehr.

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Ein Auto fährt in Leipzig über eine Straße mit Schlaglöchern. Vor allem der Wechsel aus Frost und Tauwetter setzt den Straßen zu.
Ein Auto fährt in Leipzig über eine Straße mit Schlaglöchern. Vor allem der Wechsel aus Frost und Tauwetter setzt den Straßen zu. © Archiv/Jan Woitas/dpa-Zentralbild

Dresden. Schlaglöcher, Risse im Asphalt: Der strenge Frost von Anfang Februar hat verglichen mit den Wintern der Vorjahre deutlich mehr Schäden auf Sachsens Straßen hinterlassen. Auch wenn deren genaues Ausmaß meist noch nicht bekannt ist, sind Bautrupps schon dabei, die gefährlichsten Schlaglöcher zumindest provisorisch auszubessern, ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Städten und Landkreisen. Die Straßen könnten erst richtig geflickt werden, wenn die Temperaturen dauerhaft wieder über dem Gefrierpunkt liegen, hieß es.

Es seien deutlich mehr Schäden als in den vergangenen Jahren, sagte eine Sprecherin der Stadt Chemnitz. Jährlich würden etwa 500.000 Euro für deren Beseitigung vorgehalten. Bei akuter Unfallgefahr handle der Städtische Bauhof sofort.

"Es gibt noch kein umfassendes Schadensbild", sagte eine Sprecherin der Stadt Dresden. Dafür sei zu wenig Zeit gewesen. Es werde im Einzelfall geprüft, ob von Schlaglöcher Gefahren ausgingen, ob die Straße sofort geflickt, der Bereich gesperrt oder mit Straßenschildern versehen werden müsse.

Die Fahrer müssten sich auf Straßenschäden einstellen und etwa bei Wasseransammlungen auf der Fahrbahn mit größeren Vertiefungen rechnen, sagte sie. Ob die Stadt für eventuelle Schäden an Autos haften müsse, sei in jedem Einzelfall zu prüfen.

Fahrbahnen und Gehwege sind in Zwickau nach dem häufigen Wechsel von Frost- und Tauwetter sowie Niederschlägen deutlich gezeichnet. In den vergangenen Jahren seien keine größeren Schäden aufgetreten. Diesmal seien sie erheblich, sagte ein Stadtsprecher. Die Mitarbeiter des kommunalen Bauhofes, die in der vergangenen Woche noch mit Winterdienst beschäftigt waren, würden jetzt mit Kaltmischgut Straßenschäden beseitigen. Bis Ende März sollen die größten Schäden behoben sein. Für die Instandsetzung der 370 Kilometer Zwickauer Straßen stünden 660 000 Euro zur Verfügung.

Spätere Entscheidung über Sanierung

In Leipzig sind vor allem alte Straßen mit einer schon verschlissenen Fahrbahndecke von Winterschäden betroffen. Auch wenn mit deren Beseitigung schon begonnen wurde - ein allgemeiner Überblick über deren Ausmaß fehlt, wie eine Stadtsprecherin sagte. Die Reparaturen würden aus den für den Straßenunterhalt in diesem Jahr eingeplanten rund 7,3 Millionen Euro bestritten. Wann die Schäden beseitigt seien, hänge auch von der Witterung ab.

Die Schäden auf den Bundes- und Staatsstraßen werden von den Straßenmeistereien gerade erfasst, hieß es beim Landesamt für Straßenbau und Verkehr. Aber erst wenn der Winter vorüber sei, werde entschieden, ob Straßen erneuert werden müssten.

"Wir gehen aufgrund des intensiveren Winters von mehr Schäden im Vergleich zum vergangenen Jahr aus", sagte der Leiter des Referates Straßenbetriebsdienst und Bauwerksverwaltung des Landkreises Mittelsachsen, Dirk Schlimper. Das betreffe vor allem die Straßen, an denen immer wieder gebaut wurde und die ohnehin schon in einem schlechten Zustand seien. So seien unter anderem die Bundesstraße B 171 in Ullersdorf und Neuclausnitz, die Staatsstraßen in Mulda, Rechenberg-Bienenmühle, Eppendorf, Königshain-Wiederau, Auerswalde und Lichtenau, Wechselburg, Brand-Erbisdorf und Sankt Michaelis sowie die Staatsstraßen zwischen Massanei und Waldheim, Neugepülzig und Zetteritz stark geschädigt.

Große und gefährliche Schadstellen würden jetzt provisorisch mit Kaltmischgut instand gesetzt, sagte Schlimper. "Das hält nicht lange." Richtig geflickt werden könnten die Löcher erst, wenn voraussichtlich im März die Asphaltmischwerke öffneten. Das sei von der Witterung abhängig. Es dürfe nicht zu kalt sein.

Die Straßenmeister des Vogtlandkreises haben zwar schon vor etwa zwei Wochen begonnen, die Schäden auf den Bundes-, Staats- und Kreisstraßen zu erfassen. Seriöse Aussagen dazu sei dennoch noch nicht möglich, hieß es. Nachts seien die Temperaturen im Vogtland noch nahe dem Gefrierpunkt, der Frost sei noch in den Straßen, neues Winterwetter werde vorhergesagt. Aber die Tendenz sei, dass die Schäden verglichen mit den Vorjahren mehr geworden seien. (dpa)