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Meißen richtet Sachsens fünfte Landesausstellung aus

Mit einer großen Schau soll in Meißen 2029 auf 1.100 Jahre Geschichte und Identität der Sachsen geschaut werden. Und auch ein Blick in die Zukunft Sachsens wird gewagt.

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Im Dunkeln liegt im Jahr 2022 wegen der Energiesparmaßnahmen jener Ort, der als Wiege Sachsens gilt: die Albrechtsburg in Meißen.
Im Dunkeln liegt im Jahr 2022 wegen der Energiesparmaßnahmen jener Ort, der als Wiege Sachsens gilt: die Albrechtsburg in Meißen. © Claudia Hübschmann

Dresden/Meißen. Das Thema der fünften sächsischen Landesausstellung im Jahr 2029 steht fest: "Meißen 929 - 1100 Jahre Sachsen" lautet der Titel. Das gab am Dienstag das Kulturministerium in Dresden bekannt.

Fachministerin Barbara Klepsch (CDU) sagte, die Schau werde die Frage der sächsischen Identität in den Mittelpunkt stellen. Es gehe darum, wie Sachsen entstand. Was Sachsen war, was Sachsen ist und was Sachsen sein wird. Im Blick stehe keineswegs allein die konventionelle Geschichte. Vielmehr gehe es um die Frage: Wie Sachsen erzählt wurde – nämlich immer wieder neu und durchaus widersprüchlich. Es gehe um die Sachsen als Erinnerungsgemeinschaft und um die Zukunft. Wer spreche noch Sächsisch in 50 Jahren? Wer sind dann die Sachsen? Was wird dann sächsisch sein?

Veranstaltungsmacher ist die Staatlichen Schlösser Burgen Gärten gGmbH. Deren Chef Christian Striefler sagte, kein Ort in Sachsen sei "besser für diese Thematik geeignet als die Meißner Albrechtsburg, die Wiege Sachsens". Den Auftakt zum Thema soll bereits im nächsten Jahr das Jubiläum "600 Jahre Kurwürde" machen. Allein diese Ausstellung unterstützt der Freistaat mit 200.000 Euro.

Meißen feiert sich als Wiege Sachsens

Der kulturpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Frank Richter, sagte, als gebürtiger Meißener freue er sich über die Landesausstellung 2029 in Meißen. "Meine Heimatstadt bekommt die Chance, sich als Wiege Sachsens, als Ort mit großer historisch-politischer Bedeutung, als Ursprung weltbekannter Erfindungen und als Ensemble architektonischer Juwelen zu präsentieren."

Mit der Landesausstellung will die Landesregierung an einen Anfang sächsischer Geschichte erinnern. Im Jahr 929 eroberte König Heinrich I. Gana, die Hauptburg der slawischen Daleminzier. Dort legte der König den Grundstein für die Burg Meißen. Die Eroberung schuf die Voraussetzung für die spätere Integration der Regionen von Elbe und Saale in das Heilige Römische Reich. Ohne "929" hätte es keine Markgrafschaft Meißen, kein Kurfürstentum und keinen Freistaat Sachsen gegeben.

Bislang hat es vier Landesausstellungen gegeben:

  • 1998: Die erste sächsische Landesausstellung fand unter dem Motto "Zeit und Ewigkeit - 128 Tage" im Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau statt. Zeitgleich wurde das 750-jährige Bestehen des Zisterzienserinnenklosters gefeiert. An dem historischen Ort drehte sich alles um die zentralen Themen Mittelalter, sakrale Kunst und kirchliche Kulturgeschichte.
  • 2004: Die zweite sächsische Landesausstellung mit dem Titel "Glaube und Macht – Sachsen im Europa der Reformationszeit" fand in Torgau statt und wurde von 230.000 Menschen besucht. Mit der Reformationszeit sollte an eine der wichtigsten Epochen sächsischer Geschichte erinnert werden.
  • 2011: Beim dritten Mal stand die Via Regia, eine Straße mit 800-jähriger Geschichte, im Mittelpunkt. "Via Regia – 800 Jahre Bewegung und Begegnung" lautete das Motto in Görlitz.
  • 2020: Unter dem Titel "Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen" stand die vierte Landesausstellung. Über 100.000 Besucher haben die sieben Schauplätze der Landesausstellung von Freiberg bis Zwickau besucht. (SZ/uwo)