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Metall-Tarifeinigung auch in Sachsen

Die Beschäftigten bekommen eine Corona-Prämie und mehr Geld. Doch fast alle müssen für den gleichen Lohn wie in Westen länger arbeiten gehen.

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Sachsens Arbeitnehmer in der Metall- und Elektroindustrie bekommen künftig mehr Geld.
Sachsens Arbeitnehmer in der Metall- und Elektroindustrie bekommen künftig mehr Geld. © Marijan Murat/dpa

Die rund 180.000 Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen bekommen mehr Geld, müssen dafür vorerst aber weiter mehr arbeiten als ihre Kollegen im Westen. Sie erhalten eine Corona-Prämie von 500 Euro in diesem Jahr sowie dauerhafte Sonderzahlungen vom kommenden Jahr an. Die Gewerkschaft IG Metall und der Arbeitgeberverband Sachsenmetall wollen den entsprechenden Pilotabschluss aus Nordrhein-Westfalen übernehmen, wie beide Seiten am Mittwoch mitteilten. Zudem wolle man bis Ende Juni einen tariflichen Rahmen dafür schaffen, die Arbeitsbedingungen im Osten an das Westniveau anzugleichen.

Darauf verständigten sich beide Seiten am Dienstagabend in Chemnitz. In der Tarifrunde steht damit nur noch eine Einigung der Gewerkschaft mit dem Arbeitgeberverband Berlin-Brandenburg aus.

Seit mehr als zwei Jahrzehnten kämpft die IG Metall für die 35-Stunden-Woche im Osten, denn so lange schon gibt es sie in den westdeutschen Bundesländern. Laut Gewerkschaft arbeiten die Beschäftigten in den Ost-Bundesländern für das gleiche Gehalt drei Stunden mehr. Parallel zu einer Regelung im gesamten Tarifgebiet plant die IG Metall, in einzelnen Betrieben Haustarife abzuschließen, um die Angleichung der Arbeitszeit voranzubringen.

VW-Standorte in Sachsen kommen bis 2027 in die VW AG

Weiter ist man dagegen Volkswagen. Die Wolfsburger holen ihre drei sächsischen Standorte Zwickau, Chemnitz und Dresden vollständig unter das Dach der VW AG. Die rund 10.000 Beschäftigten des größten europäischen Autobauers, der in Ostdeutschland bislang die Tochter Volkswagen Sachsen GmbH betreibt, profitieren damit künftig auch von einer Integration in den Haustarifvertrag.

Bis 2027 soll dies komplett umgesetzt sein, hieß es am Mittwoch aus dem Unternehmen. Damit sinkt auch die Arbeitszeit der Beschäftigten. Über drei Stufen will VW nun bis 2027 Bedingungen angleichen und die Wochenstunden in Ostdeutschland von 38 auf 35 senken. Am Ende soll die Sachsen GmbH aufgelöst werden. (dpa)