Berlin/Dresden. Seit Jahren ist es ruhig geworden um Sachsens früheren Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich. Nun hat der im Dezember 2017 zurückgetretene CDU-Politiker eine weitere neue Aufgabe.
Tillich wird Sonderbeauftragter der Bundesregierung für den Strukturwandel in den ukrainischen Kohleregionen. Dazu habe ihn das Bundeskabinett heute in Berlin berufen, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch mit.
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) begrüßte die Entscheidung: „Stanislaw Tillich hat sich in den letzten Jahren intensiv mit dem Kohleausstieg und dem Strukturwandel in Sachsen und anderen Teilen der Bundesrepublik befasst und wird sich mit großem Nachdruck für das Gelingen dieser Prozesse in der Ukraine einsetzen.“
Die ukrainische Regierung wolle in den kommenden Jahren mehrere staatliche Kohlebergwerken schließen und die Kohleverstromung reduzieren, hieß es weiter in einer Pressemitteilung. Diesen Prozess, so Altmeier, werde die Bundesregierung technisch, politisch und finanziell begleiten. Eine große Rolle soll dabei auch die Suche nach neuen Perspektiven für Beschäftigte in der Kohleindustrie spielen.
Darin hat Tillich, der von Mai 2008 bis Ende 2017 Ministerpräsident von Sachsen war, bereits umfangreiche Erfahrungen, nicht nur bei der Vorbereitung des Kohle-Ausstiegs in Sachsen. So war Tillich auch einer der Vorsitzender der so genannten Kohle-Kommission, die den Strukturwandels umfangreich mit begleitet hat. Seit September 2019 ist der 61-Jährige zudem Aufsichtratsvorsitzender des Braunkohle-Unternehmens MIBRAG.