Noch fehlen in Sachsen Lehrer fürs neue Schuljahr

Dresden. Gut vier Wochen vor Beginn des neuen Schuljahres konnten noch nicht alle der ausgeschriebenen Lehrerstellen in Sachsen neu besetzt werden. Man werde aber wohl die „1.000er“-Grenze bei den Einstellungen knacken und damit das Niveau des Vorjahres erreichen, teilte das Kultusministerium mit. Zum Schuljahr 2021/22 sollten insgesamt 1.100 neue Lehrerstellen besetzt werden.
Für das diesjährige Einstellungsverfahren haben sich nach Angaben des Kultusministeriums insgesamt 1.216 Bewerber angemeldet, die eine vollständige Lehramtsausbildung haben. 907 davon haben in Sachsen studiert, 221 haben ihren Lehramtsabschluss in einem anderen Bundesland gemacht. 22 Lehrkräfte haben einen ausländischen Abschluss oder einen Abschluss der ehemaligen DDR oder vergleichbar.
Außerdem haben sich zusätzlich 711 Personen als Seiteneinsteiger beworben. Schon im Mai hat Sachsen 132 Seiteneinsteiger eingestellt, die mit einer dreimonatigen Qualifizierung auf ihre Aufgaben im neuen Schuljahr vorbereitet werden. Sie starten am 6. September mit dem Unterricht in den Schulen.
Auch viele Schulassistenten werden gesucht
Nach wie vor sei es schwer, junge Menschen für den Lehrerberuf in ländlichen Regionen zu begeistern. „Die meisten wollen in die Ballungszentren, allen voran nach Leipzig“, sagte Kultussprecher Dirk Reelfs. An Schulen in Leipzig sollen in diesem Schuljahr insgesamt 421 Stellen besetzt werden, in Dresden sind es 206. In den Landkreisen Görlitz und Bautzen werden insgesamt 140 neue Lehrer gesucht. In Chemnitz sind 179 Stellen ausgeschrieben, in der Region Zwickau sind es 155.
Neben Ostsachsen sind das die Regionen, in denen die meisten Lehrer fehlen. Zwar liefen die Einstellungen neuer Lehrkräfte auf Hochtouren, aber mit fortschreitender Ferienzeit werde die Besetzung schwieriger, hieß es.
Schon im Frühjahr konnten nicht alle Stellen vergeben werden. Von den insgesamt 601 geplanten Einstellungen wurden 536 Lehrkräfte in den sächsischen Landesschuldienst übernommen.
Zudem sind für das neue Schuljahr knapp 260 Stellen für Schulassistenten für alle Schularten ausgeschrieben – auch hier laufen derzeit noch die Bewerbungen. Das sind etwa 200 Stellen mehr als ursprünglich geplant, die durch das Bund-Länder-Programm „Aufholen nach Corona“ finanziert werden. Die Schulassistenten sollen den Lehrern helfen, indem sie einzelne Schülerinnen und Schüler oder Schülergruppen bei Vertiefungs- und Förderangeboten außerhalb des Unterrichts oder in Ergänzung zur Stundentafel unterstützen und begleiten. (mit dpa)