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Politik in Sachsen – Die Morgenlage

+++ Kretschmer rechnet mit dritter Corona-Welle im Januar +++ Impfstoff geht zuerst an drei Pflegeheime +++ Corona-Inzidenz sinkt leicht +++

Von Tobias Winzer
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Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer rechnet mit einer dritten Corona-Welle im Januar.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer rechnet mit einer dritten Corona-Welle im Januar. © dpa-Zentralbild

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Guten Morgen,

die Nachrichten sind bedrückend. Die "zweite Welle" der Corona-Infektionen scheint in Sachsen nicht abebben zu wollen, da spricht Sachsens Landesregierung bereits erschreckend konkret von einer "dritten Welle", die Mitte Januar beginnen könnte.

Wie auch immer die Zahlen sich dahin entwickeln, eines steht fest: Corona wird uns, auch wenn am Sonntag auch in Sachsen die ersten Impfungen starten, noch lange im neuen Jahr begleiten. Der unsichtbare Feind verschwindet nicht so einfach. Er hat sich festgesetzt, in unserem Alltag, in unserem Leben. Das wird sich nicht so schnell ändern. Wer dies akzeptiert, dem gelingt es vielleicht aber besser, leichter damit umzugehen. So lange es denn sein muss.

Hätte man noch vor zwei, drei Wochen denken können, Weihnachten fällt in diesem Jahr quasi aus, kann ich Ihnen heute nochmal versichern: Weihnachten findet statt! Keine Sorge. Wo auch immer, mit wem auch immer, ob allein, in Familie, unter Freunden, mit oder ohne Kirchbesuch, ob mit mehr oder weniger Geschenken. Und für alle Menschen mit einer ermutigenden Botschaft, die Christen seit Jahrhunderten aus einer einfachen, aber unglaublich starken Geschichte aus Betlehem ziehen dürfen.

In diesem Sinne: Ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und begrüßen Sie auch ohne Böller das neue Jahr 2021!

PS: Die "Morgenlage" verabschiedet sich in eine kurze Feiertagspause. Wir sind am 4. Januar zurück. Hoffentlich gesund.

Herzlichst,

Ihre Annette Binninger, Leiterin Politikredaktion sächsische.de


Die wichtigsten News am Morgen

+++ Kretschmer rechnet mit dritter Corona-Welle +++

"Vor uns liegen die zehn härtesten Wochen der Pandemie." Das hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bei einer live übertragenen Online-Pressekonferenz am Dienstag gesagt. Demnach erwartet der CDU-Politiker für Mitte Januar eine dritte Corona-Welle, ausgelöst durch Feierlichkeiten zu Weihnachten und den Jahreswechsel. Wie groß diese Welle werde, hänge an allen, so Kretschmer. Er bedankte sich beim medizinischen Personal, auch in anderen Bundesländern sowie in Polen und Tschechien, die die Versorgung sächsischer Patienten angeboten haben. Gestern wurden die ersten sächsischen Patienten nach Mecklenburg-Vorpommern geflogen. In einem Interview hatte sich Kretschmer zuvor zur dramatischen Lage und Corona-Leugnern geäußert.

Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) versprach, prüfen zu lassen, ob die in Großbritannien festgestellten mutierten Viren auch im Freistaat festgestellt werden können. Das wolle man bis zum Jahreswechsel herausfinden, Grund zur Panik bestehe nicht. Die geltenden Hygieneregeln, wie Kontaktvermeidung, würden auch gegen die neue Virusvariante helfen. Neue Untersuchungen legen nah, dass die Mutation wahrscheinlich leichter übertragbar ist. Der bisher entwickelte Impfstoff soll aber auch gegen die mutierte Variante schützen.

+++ Drei Pflegeheime bekommen zuerst Impfstoff +++

In Sachsen werden die Bewohner dreier Pflegeeinrichtungen die ersten sein, die ab 27. Dezember gegen das Coronavirus geimpft werden. Nach Angabe von Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) handelt es sich um Heime in Radeberg, dem Landkreis Zwickau und dem Erzgebirgskreis. Genauere Angaben wollte sie am Dienstag noch nicht nennen, um keinen Ansturm auszulösen. Sachsen rechnet in der ersten Phase mit 20.000 Impfdosen. Am 29. Dezember soll es eine zweite Lieferung mit rund 24.000 Impfdosen geben, Anfang Januar würden rund 34.000 folgen. Geimpft werde zunächst nur in Pflege- und Altenheimen sowie Krankenhäusern, sagte Köpping. Die Impfzentren würden später zum Einsatz kommen. Hier werden die wichtigsten Fragen zur Corona-Impfung in Sachsen beantwortet.

+++ Corona-Inzidenz sinkt leicht +++

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen bleibt in Sachsen auf hohem Niveau, die Werte sinken jedoch leicht. Dem Gesundheitsministerium sind am Dienstag innerhalb von 24 Stunden 2.763 neue Infektionsfälle gemeldet worden. Am Dienstag vor einer Woche waren 3.167 neue Fälle gemeldet worden. Ebenfalls deutlich gestiegen ist die Zahl der Corona-Todesfälle. Am Dienstagnachmittag wurden 107 neue Todesfälle gemeldet. Der Inzidenzwert für den Freistaat liegt laut dem Staatsministerium inzwischen bei 427 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - am Montag lag er bei 444. Alle aktuellen Entwicklungen zur Corona-Pandemie gibt es in unserem Newsblog. Außerdem können Sie sich hier für unseren Corona-Newsletter anmelden.

Für Aufsehen hatte zuletzt eine gemeindegenaue Inzidenz-Übersicht mit teils extrem hohen Werte gesorgt. Der Erzgebirgskreis weigert sich solche Daten öffentlich zu machen, weil eine Stigmatisierung der Einwohner befürchtet wird. Der MDR berichtet. Im Landkreis Zwickau, wo es besonders hohe Inzidenzwerte gibt, wird unterdessen die Kritik an der Arbeit des Landratsamtes lauter, wie der MDR berichtet. "Leute rufen uns an, die seit sieben bis acht Tagen wissen, dass sie positiv getestet sind und immer noch keinen Nachweis vom Landratsamt und keine Quarantäneanordnung haben", wird ein Arzt zitiert. Angespannt bleibt die Lage auch in der Lausitz. Das Zittauer Klinikum verhängte einen Aufnahmestopp für Covid-Patienten. Tote müssen aus dem städtischen Krematorium ausgelagert werden.

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