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Kretschmer zur Ukraine: „Konflikt kann nicht auf dem Schlachtfeld gelöst werden“

Im Podcast „Politik in Sachsen“ begründet Ministerpräsident Kretschmer seine Ablehnung von Panzer-Lieferungen an die Ukraine.

Von Annette Binninger
 3 Min.
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Schon immer eine andere Sichtweise auf Russland und den Ukraine-Krieg: Michael Kretschmer, Ministerpräsident von Sachsen, fühlt sich angesichts der Eskalation des Krieges in vielen seiner früheren Ansichten bestätigt.
Schon immer eine andere Sichtweise auf Russland und den Ukraine-Krieg: Michael Kretschmer, Ministerpräsident von Sachsen, fühlt sich angesichts der Eskalation des Krieges in vielen seiner früheren Ansichten bestätigt. © Archiv: Paul Glaser/glaserfotografie.de

Dresden. Er fühlt sich bestätigt. Das mag Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer zwar nicht so direkt und offen zugeben. Doch einer Civey-Umfrage von Sächsische.de zufolge sind rund 70 Prozent der Sachsen gegen die Lieferung von Panzern an die Ukraine und nur 25 Prozent halten diese Form der Unterstützung für richtig. Wenn er Bundeskanzler wäre, er hätte Nein gesagt zu Panzer-Lieferungen, sagt er. „Wenn wir uns anschauen, was uns vor einem Dreivierteljahr gesagt worden ist, was wir alles auf keinen Fall tun werden und was jetzt passiert: Am gleichen Tag, an dem Deutschland sagt, wir liefern Panzer, kommt aus der Ukraine, wir brauche jetzt noch Kampfflugzeuge, U-Boote und Raketen“, regt sich Kretschmer auf. „Ja, also wo ist hier ein Ende?“

So wie Kretschmer fragen sich das derzeit viele Deutsche. Also: Kretschmer im Stimmungs-Aufwind? Mehrfach hatte sich der Regierungschef in den vergangenen Monaten gegen die Lieferung schwerer Waffen und von Panzern ausgesprochen, stattdessen für mehr diplomatische Bemühungen im Ukraine-Krieg. Kretschmer fühlte sich als „Putin-Versteher“ diskreditiert. Jetzt scheint er stolz zu sein, dass er bei seiner Meinung geblieben ist.

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„Auf jeden Fall ist es total falsch, diese Position, die ja mehr darauf besteht, Friedensverhandlungen oder oder auch überhaupt diplomatische Initiativen zu ergreifen, so abzulehnen und beiseitezustellen, als wäre das eine Unmöglichkeit“, sagt Kretschmer in einer neuen Folge des Podcasts „Politik in Sachsen“.

„Die Menschen in den neuen Bundesländern haben natürlich über die Jahrzehnte, die sie mit oder unter den Russen der Sowjetunion gelebt haben, auch eine sehr klare Vorstellung – von diesem Land, seiner Radikalität und auch Brutalität, sowie zur Frage, was ein Menschenleben wert ist oder nicht wert ist.“

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