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Sachsens Landeselternrat kritisiert den Bildungsminister

Christian Piwarz hatte seiner Corona-Bildungspolitik zuletzt ein recht gutes Zeugnis ausgestellt. Elternvertreter sehen das allerdings anders.

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Auch in Sachsen waren Schulen in der Pandemie lange geschlossen.
Auch in Sachsen waren Schulen in der Pandemie lange geschlossen. © dpa/Angelika Warmuth

Dresden. Der Landeselternrat (LSR) hat Aussagen von Kultusminister Christian Piwarz (CDU) kritisiert, wonach die Corona-Pandemie keine "verlorene Generation" von Schülerinnen und Schülern hervorgebracht habe.

Es gebe seitens des Ministeriums keine soliden Datenerhebungen, die es rechtfertigten, der sächsischen Bildungspolitik ein gutes Zeugnis auszustellen. "Wir wissen schlicht nicht, wo welches Kind welche Lerndefizite hat", teilte der LSR am Dienstag mit.

Piwarz hatte der Deutschen Presse-Agentur gesagt, dass man bei der Qualität der Schulabschlüsse in den Corona-Jahren 2020 und 2021 keine Abstriche gemacht habe. "Wir hätten nur dann eine verlorene Generation produziert, wenn wir etwa ein Notabitur angeboten hätten. Doch das ist nicht geschehen." Er räumte allerdings ein, dass Corona im Schulsystem wie eine Bremse wirkte: "Umso wichtiger ist es, jetzt wieder Fahrt aufzunehmen. Das tun wir bereits." Es gelte nun zu untersuchen, was die Pandemie mittel- und langfristig mit dem Schulsystem macht.

Der Landeselternrat kritisierte nun, es sei eine "Milchmädchenbewertung", von den Abschlussjahrgängen auf das gesamte Schulsystem zu schließen. "Angesichts von Unterrichtsausfall, bedingt durch strukturellen Lehrermangel und uferlos verstärkt durch die Pandemiejahre so zu tun, als hätten wir alles im Griff, besorgt uns."

Sachsen benötige eine ehrliche Bestandsaufnahme, dazu brauche es solide wissenschaftlich und unabhängig erhobene Daten, die belastbare Aussagen über die Qualität des sächsischen Bildungssystems erlaubten. (dpa)