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Politik in Sachsen – Die Morgenlage

Wer ist Sachsens bekanntester Minister? + Russland-Politik: Zuspruch für Kretschmer + Kein Geld übrig: Die Streichliste der Landesregierung

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In der Corona-Krise ist Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping ständig medial präsent. Das verschafft ihr einen hohen Bekanntheitsgrad in der Ministerriege, wie eine Exklusiv-Umfrage zeigt.
In der Corona-Krise ist Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping ständig medial präsent. Das verschafft ihr einen hohen Bekanntheitsgrad in der Ministerriege, wie eine Exklusiv-Umfrage zeigt. © dpa

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Guten Morgen,

genug mit sächsischer Landespolitik für diese Woche. Einer hat gestern Abend (fast) alles für kurze Zeit vergessen gemacht, was da in den vergangenen Tagen so gelaufen ist. "Uns Uwe", der Fußball-Star meiner Kindheit und Jugend, der unglaublich sympathisch-bodenständige, nahbare Fußball-Held, er ist nicht mehr da. Gestorben im Alter von 85 Jahren.

Den schönsten Abschied an "Uns Uwe" habe ich in einem kleinen Interview-Ausschnitt gefunden, der schon wenige Stunden danach zigtausendfach angeschaut worden ist. Eine 42 Sekunden lange Szene mit Uwe Seeler und seiner Frau Ilka. Die beiden sitzen auf einer Holzbank in ihrem Garten.

Sie zu ihm: "Ich bin ganz stolz auf Dich, mein Mäuschen." Darauf sagt er in die Kamera: "Ich glaube, wir sollten ruhig und gelassen sein und das genießen, was wir haben. Und wie lange – das steht in den Sternen." Sie ergänzt: "…und an die schöne Zeit zurückdenken, die wir wirklich gehabt haben."

Er blickt zu ihr herüber. "Wir können uns nicht beschweren, ne?" "Nein", sagt sie. "Ich habe es mir genauso vorgestellt, wie es gelaufen ist. Ich bin glücklich damit gewesen." Das sei sie heute noch. "Nur heute passiert halt nicht mehr so viel", schiebt sie hinterher. "Nee", sagt er ruhig, auf seinen Stock gestützt. "Die Aufregung ist vorbei." Außer dass sie ihrem Enkel Levin beim Fußballspiel noch die Daumen drückten. "Also", lächelt sie ihn an, "wir sind noch im Spiel, Dicker." Er lächelt zufrieden zurück. "Ja, noch sind wir im Spiel." So viel Liebe und Zufriedenheit, konzentriert nachzuempfinden in nur 42 Sekunden.

Warum ich Ihnen das an dieser Stelle am Ende einer aufgeregt-aufregenden politischen Woche schreibe? Weil wir alle mitunter in der Aufregung des Tages das wirklich Wichtige vergessen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende,

herzlichst,

Ihre Annette Binninger, Leiterin Politikredaktion sächsische.de

Die wichtigsten News am Morgen:

Nur drei Minister mit hohem Bekanntheitsgrad

Nur drei der elf sächsischen Minister haben innerhalb der sächsischen Bevölkerung eine hohe Bekanntheit. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Exklusiv-Umfrage von saechsische.de und den Meinungsforschern von Civey. Demnach sagt jeweils die Mehrheit der Sachsen, dass sie Gesundheitsministerin Petra Köpping (81 Prozent), Wirtschaftsminister Martin Dulig (78 Prozent) und Kultusminister Christian Piwarz (50 Prozent) kennt. Überraschend kommt Energieminister und Vize-Regierungschef Wolfram Günther (Grüne) nur auf einen Bekanntheitsgrad von 25 Prozent. Alle Zahlen im Detail.

Russland-Politik: Zuspruch für Kretschmer

Mit seiner Forderung nach einem "Einfrieren" des Krieges in der Ukraine und Verhandlungen mit Russland löst Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer weiterhin ein geteiltes Echo aus. Kritik kommt vom Koalitionspartner SPD. Unterstützung erhält der Regierungschef und CDU-Bundesvize aus den Reihen der Landtagsabgeordneten. SPD-Landeschef Henning Homann schrieb auf Twitter: "Der Sachsen-Ministerpräsident ist mit seiner Meinung isoliert – auch und gerade innerhalb der CDU." Der vogtländische CDU-Parlamentarier Stephan Hösl betont hingegen, Kretschmer sei mit seiner Ansicht "keineswegs im Alleingang unterwegs". Zuspruch kommt auch von der CDU in Görlitz. Indirekt äußert sich auch CDU-Chef Friedrich Merz zu Kretschmers Standpunkt. Der MDR mit weiteren Reaktionen.

Überraschende Absage für Hochsicherheitstrakt

Das Oberlandesgericht Dresden muss weiter auf sein neues Gerichtsgebäude für Terrorprozesse und andere Großverfahren warten. Die Landesregierung hat den lange geplanten Neubau eines Hochsicherheitstrakts verschoben. Die Entscheidung des Kabinetts, auf die Investition vorerst zu verzichten, kommt überraschend. Sie fiel während der Klausurtagung der Ministerrunde Mitte Juni. Auf den Start umfangreicher Sanierungsarbeiten werden auch die Mitarbeiter der Staatskanzlei noch eine Weile warten müssen. Die Modernisierung des Regierungssitzes von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat es ebenfalls nicht in den Haushaltsentwurf des Kabinetts geschafft.


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