Morgenlage in Sachsen: Halbleiter-Allianz, Kampfjet-Fertigung, Sprach-Kitas
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Guten Morgen,
wenn Sprache der Schlüssel zur Welt ist, droht etlichen Kindern auch in Sachsen ein Teil der Welt verschlossen zu bleiben. Denn bisher hat der Bund mit einem großzügigen Förderprogramm zusätzliches Personal an Kindertageseinrichtungen zur besseren Sprachentwicklung vor allem von benachteiligten Kindern zu Verfügung gestellt. Doch das Programm läuft im Juni aus.
Das "Geschrei", die berechtigte Kritik daran, ist zu recht groß. Plötzlich sollen wieder die Länder "zuständig" sein, heißt es von Bundesseite. Mehr als 420 Fachkräfte in 364 Einrichtungen hatte der Bund allein im Freistaat finanziert. Und nun?
Es wird ein landeseigenes "Nachfolge-Programm" geben, heißt es von Sachsens Landesregierung. Doch eben nicht mehr so umfangreich, wie durch das bisherige Bundesprogramm gewährleistet. Das hat meine Kollegin Andrea Schawe recherchiert.
Und so lässt das Ganze ein ungutes Gefühl zurück und die Frage bleibt offen, warum ausgerechnet bei den Kindern mal wieder gespart werden muss.
Herzlichst,
Ihre Annette Binninger, Leiterin Politikredaktion Sächsische.de
Die wichtigsten News am Morgen
Weitere Details zu Kampfjet-Fertigung
Zu den Plänen um eine mögliche Fertigung von Kampfjet-Teilen in Sachsen gibt es neue Details. Wie die Leipziger Volkszeitung berichtet, sind drei sächsische Regionen im Gespräch, unter anderem ein Areal im Großraum Leipzig. Dabei konkurriert Sachsen dem Bericht zufolge mit mindestens zwei westdeutschen Bundesländern. Großen Wert gelegt wird demnach auf beste Infrastruktur – also ein Flughafen, Autobahnen beziehungsweise Wasserstraßen in der Nähe. Denn die Kampfjet-Einzelteile sollen in die USA gebracht und dort zusammengesetzt werden.
Sachsen initiiert Halbleiter-Allianz
Sachsen hat gemeinsam mit zwölf Mikroelektronik-Standorten aus neun Mitgliedsstaaten der EU die Gründung einer Allianz der Halbleiter-Regionen angestoßen. Eine entsprechende Absichtserklärung haben die künftigen Mitglieder am Montag in Brüssel unterzeichnet. Ziel der Allianz, dessen Gründung für Anfang 2024 geplant ist, ist die gemeinsame Erhöhung der Wettbewerbsanteile der europäischen Halbleiterindustrie gegenüber Standorten in den USA und Asien. Dafür sollen unter anderem Wissen und bewährte Verfahren ausgetauscht werden.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) forderte nach einer auswärtigen Kabinettssitzung in Brüssel schnelle und verbindliche Regeln wie auch Steuergutschriften, damit Europa im Wettbewerb mit den USA mithalten kann. "Es ist absolut notwendig, dass wir hier schnell zu einem Ergebnis kommen", so Kretschmer.
Viele Schulabbrecher in Sachsen
Viele sächsische Jugendliche verlassen die Schule, ohne mindestens einen Hauptschulabschluss in der Tasche zu haben. Das geht aus einer Auswertung hervor, die die Bertelsmann Stiftung beauftragt hat. Demnach machten 2021 in Sachsen 2.793 Jugendliche keinen Abschluss. Das waren 8,2 Prozent der gleichaltrigen Bevölkerung im Land. Zwar ist die Quote niedriger als noch vor zehn Jahren (2011 lag sie bei 9,3 Prozent), allerdings ist sie nur in Bremen (10,0 Prozent), Sachsen-Anhalt (9,6 Prozent) und Thüringen (8,3 Prozent) höher. Bundesweit lag der Anteil bei 6,2 Prozent. Am niedrigsten ist er in Bayern (5,1 Prozent).
Derweil ist die Schülerzahl in Sachsen erneut gestiegen. An den insgesamt 1.559 allgemeinbildenden Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft lernen im aktuellen Schuljahr mehr als 405.000 Kinder und Jugendliche, wie das Statistische Landesamt mitteilt. Das waren rund 14.700 oder 3,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor - vor allem wegen der geflüchteten ukrainischen Kinder.
Freie Wähler wollen als Familienpartei punkten
Die Landesvereinigung der Freien Wähler (FW) will sich als Partei für Familien profilieren und damit 2024 den Einzug in den Landtag schaffen. Man grenze sich klar gegenüber den extremen Rändern ab. "Das gilt für Rechts und Links gleichermaßen," sagt FW-Landeschef Thomas Weidinger, der sich am 25. März zur Wiederwahl stellen will. Langfristig kann er sich auch eine Regierungsbeteiligung vorstellen. "Die bayerische Lösung - eine bürgerliche Koalition ohne AfD - das gefällt mir. Es gibt in Sachsen ein bürgerliches Wählerpotenzial in der Größenordnung von 60 bis 70 Prozent", so Weidinger.
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