Morgenlage in Sachsen: Inflation, Fall Winkler, Waldbrände
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Guten Morgen,
ja, es gibt sie noch, die guten Nachrichten - und das hat nicht nur mit dem heutigen Tag zu tun, den sicherlich viele von Ihnen als entspannten Brückentag verbringen dürfen. Nein, diese um einen Feiertag verkürzte Woche hatte jede Menge Erfreuliches zu bieten.
Es ging gleich gut los am Montag mit dem Urteil im Prozess um den Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe. Man mag die Urteile gegen die fünf Remmo-Brüder zu mild finden, aber wer hätte denn ernsthaft zu Beginn des Prozesses gedacht, dass das Verfahren einen Teil der Juwelen nach Dresden zurückbringt? Vielleicht wird uns dieses Glück erst so richtig bewusst, wenn die Schmuckstücke frisch restauriert irgendwann wieder öffentlich zu sehen sind. Am Dienstag dann folgte der Baustart einer Flugzeugfertigung am Airport Leipzig/Halle. Erstmals seit dem Aus für die legendäre B-152 Anfang der 60er-Jahre in Dresden soll in Sachsen damit wieder ein komplettes Flugzeug montiert werden. Und zu guter Letzt hellt sich auch noch die Stimmung in Sachsens Wirtschaft spürbar auf.
Nein, es ist wirklich nicht alles schlecht. Manchmal hapert es gerade im Osten Deutschlands aber noch am Selbstbewusstsein, dies auch nach außen zu tragen oder, wie es Sachsen-Anhalt Ministerpräsident Reiner Haseloff im Interview sagt, auch mal die "Ellenbogen auszufahren". Dass sich Sachsen nicht verstecken muss, beweist auch eine vierte gute Nachricht aus dieser Woche: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron macht bei seinem Deutschland-Besuch im Juli auch Station im Freistaat - weil sich hier Bemerkenswertes entwickelt hat, Europas größtes Chip-Cluster zum Beispiel.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,
Ihr Tobias Winzer, Politikredakteur Sächsische.de
Das Wichtigste am Morgen:
Inflation: Sachsen sparen beim Einkauf
Die Menschen in Sachsen ein gutes Gespür dafür, welche Waren des täglichen Bedarfs angesichts der Inflation in den vergangenen Monaten teurer geworden sind. Bei den Lebensmitteln schränken sie sich vor allem bei zwei Dingen ein. Das ist das Ergebnis von zwei repräsentativen Umfragen von Saechsische.de und den Meinungsforschern von Civey. Demnach geben 50 Prozent der Sachsen an, dass sich die Lebensmittelpreise in den vergangenen sechs Monaten am meisten erhöht haben, was auch mit den derzeitigen Daten übereinstimmt. Gespart wird vor allem bei Produkten, die teuer und vermeintlich verzichtbar sind. So sagen 36 Prozent der Sachsen, dass sie bei Fleisch und Fisch sparen. 31 Prozent geben an, auf alkoholische Getränke zu verzichten.
Angesichts der hohen Inflation ist das Budget in vielen Familien knapp. Wie können Kinder da ein gesundes Verhältnis zu Geld entwickeln? In einer Oberschule in der Oberlausitz gibt es jetzt ein eigenes Schulfach dazu. Unser Report zeigt, was auf dem Lehrplan steht und wie das Experiment angelaufen ist.
DFB akzeptiert Entschuldigung von Winkler
Die Regional- und Landesverbandspräsidenten des Deutschen Fußball-Bundes haben eine Entschuldigung von DFB-Vizepräsident Hermann Winkler nach dessen umstrittenem Instagram-Post zum ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj angenommen. "Hermann Winkler hat sich ausdrücklich und aus meiner Sicht extrem emotional entschuldigt", sagte DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann nach der Sitzung am Mittwoch: "Diese Entschuldigung wurde aus Sicht der Konferenz entgegengenommen. Das haben alle einvernehmlich festgehalten." Ob Winkler nun noch Konsequenzen zu befürchten hat, ist aber offen. Auch spiegel.de und Die Zeit berichten über den Fall.
Fall Pham Phi Son: Flüchtlingsrat schaltet sich ein
In den Fall des von Abschiebung bedrohten Vietnamesen Pham Phi Son und seiner Familie schaltet sich der Flüchtlingsrat ein. Anders als Pham Phi Son selbst hätten seine Frau Nguyen und seine sechsjährige Tochter keine weitere Duldung erhalten, teilt der Flüchtlingsrat auf Twitter mit. Sie sollen somit ausreisen. Der Flüchtlingsrat kündigt an, gemeinsam mit der Anwältin der Familie weiter nach einer Lösung zu suchen. Die Stadtverwaltung Chemnitz hatte zuletzt für die Familie einen dritten Gang vor die Härtefallkommission vorgeschlagen. Der Flüchtlingsrat sieht die Chancen dort aber ebenfalls schwinden.
Sachsen rüstet gegen Waldbrände auf
Sachsen will mit neuer Löschtechnik und Zisternen künftig besser vor Waldbränden wie denen in der Sächsischen Schweiz im Sommer 2022 gewappnet sein. "Wir brauchen Technik und wir brauchen neue Formen der Ausbildung", sagte Innenminister Armin Schuster am Mittwoch zur Fertigstellung der ersten von sieben neuen Löschwasserzisternen. Für die Technik hat der Landtag im Dezember 30 Millionen Euro Sondermittel bewilligt. Zehn zusätzliche Tanklöschfahrzeuge, speziell ausgerüstet für Waldbrände, sind jetzt bestellt. Parallel läuft die Beschaffung von drei neuen Polizeihubschraubern, die auch Löschwasserbehälter tragen können. Die Ausbildung indes betrifft vor allem Lehrgänge im Krisenmanagement für alle Verwaltungsebenen. Als früheste Verstärkung gelten fünf weitere Feuerwehrfahrzeuge aus einer vorherigen Bestellung - sie werden im Herbst erwartet. Auch der MDR berichtet.
Derweil ist am Donnerstag im Nationalpark Böhmische Schweiz in Tschechien erneut ein Waldbrand ausgebrochen, der aber unter Kontrolle gebracht wurde. Die Feuerwehr rief die dritte und damit zweithöchste Alarmstufe aus.
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