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Sachsens früherer Finanzminister Horst Metz ist tot

Der langjährige CDU-Politiker Horst Metz starb im Alter von 77 Jahren. Er war 2007 nach dem Notverkauf der sächsischen Landesbank zurückgetreten. Später verließ er aus Protest die Partei.

Von Annette Binninger
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Horst Metz vor einer Landtagssitzung im Jahr 2005.
Horst Metz vor einer Landtagssitzung im Jahr 2005. © Archiv/Seyboldtpress

Dresden. Der langjährige sächsische Finanzminister Horst Metz ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Das teilte die Staatskanzlei am Dienstagmittag mit und berief sich dabei auf Angaben der Familie. Metz war von 2002 bis 2007 Finanzminister unter dem damaligen Regierungschef Georg Milbradt (CDU).

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) würdigte Metz als "engagierten Finanzpolitiker", der "an der erfolgreichen Entwicklung des Freistaats mitgewirkt" habe. "Sachsen ist für solide Finanzen und umsichtiges Wirtschaften bekannt. Horst Metz hat daran mitgearbeitet und diesen Kurs in seiner Amtszeit entscheidend mitgeprägt", teilte Kretschmer in einer Pressemitteilung mit.

Protest gegen Angela Merkel

Metz wurde am 6. Juli 1945 in Groß Laasch im Kreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern geboren. Zunächst erlernte er den Beruf des Wasserbaufacharbeiters, anschließend studierte er an der TU Dresden Bauwesen. VOn 1972 bis 1987 arbeitete Metz zunächst bei der Wasserwirtschaftsdirektion Obere Elbe, wechselte 1990 als Abteilungsleiter an die Bezirksverwaltungsbehörde Dresden. In den Wendejahren 1989/90 leitete er zudem eine Kommission zur Untersuchung von Amtsmissbrauch und Korruption in Dresden und kandidierte erstmals für die CDU. Von 1990 bis 2009 gehörte er dem Sächsischen Landtag als Abgeordneter an. Früh begann er sich auf dem Gebiet der Finanzpolitik zu profilieren, so wurde Metz 1996 finanzpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion.

Mit der aufkommenden weltweiten Finanzkrise begann die bis dahin als vorbildlich geltende Finanzpolitik in Sachsen deutliche Risse zu bekommen. Erst spät wurde öffentlich, mit welchen und sehr umfangreichen, riskanten Geschäften die Landesbank in Schieflage geraten war und schließlich in die Pleite wankte und verkauft werden musste. Im Zuge einer ganzen Reihe von Skandalen um die Landesbank stellte Metz im September 2007 sein Amt zu Verfügung und zog sich auf das ihm verbliebene Mandat zurück. Die politische Verantwortung für das Landesbank-Desaster hatte Metz dabei in seiner Rücktrittserklärung im Landtag eindeutig zurückgewiesen. Im Mai 2008 trat schließlich Regierungschef Georg Milbradt von seinem Amt zurück und übernahm die politische Verantwortung.

Zum Jahreswechsel 2016/2017 verließ Metz demonstrativ die CDU. Er begründete dies damals mit der erneuten Kandidatur von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). "Dies ist nicht mehr meine CDU", sagte Metz damals.