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Winzer entzünden kleine Feuer

Zum Schutz vor Frostschäden brannten in der Nacht Frostschutzkerzen auf dem Radebeuler Staatsweingut Schloss Wackerbarth. Nicht zum letzten Mal.

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Zahlreiche kleine kontrollierte Feuer brennen in einem Weinberg zwischen den Rebstöcken. Geschützt werden sollen mehrere Tausend Reben der Sorten Bacchus, Müller-Thurgau und Muscaris. (Luftaufnahme mit Drohne)
Zahlreiche kleine kontrollierte Feuer brennen in einem Weinberg zwischen den Rebstöcken. Geschützt werden sollen mehrere Tausend Reben der Sorten Bacchus, Müller-Thurgau und Muscaris. (Luftaufnahme mit Drohne) © Sebastian Kahnert/dpa

Weinböhla. Angesichts frostiger Temperaturen haben die Winzer auf dem Radebeuler Staatsweingut Schloss Wackerbarth in der Nacht zum Montag vielerorts kleine Feuer entzündet. Damit sollen die Reben vor Frostschäden geschützt werden. "Wir sind vorsichtig optimistisch, dass es funktioniert hat", sagte Weingutssprecher Martin Junge am Dienstagmorgen nach dem nächtlichen Einsatz. Der Erfolg werde sich in den nächsten Tagen zeigen, wenn die Reben weiter austreiben.

In der Nacht sanken die Temperaturen etwa auf dem Weinberg in Weinböhla (Landkreis Meißen) auf minus drei Grad. Auf einer Fläche von knapp einem Hektar - so groß wie ein Fußballfeld - stellten die Winzer daher rund 180 spezielle Frostschutzkerzen mit etwas Abstand zueinander auf. "Diese können die Umgebungstemperatur um etwa drei bis vier Grad erwärmen. Das kann entscheidend sein", so Junge.

Die Knospe eines Rebstocks erleuchtet durch Frostschutzkerzen.
Die Knospe eines Rebstocks erleuchtet durch Frostschutzkerzen. © Sebastian Kahnert/dpa

Insgesamt entzündeten die Winzer vom Staatsweingut bei ihrem nächtlichen Einsatz die Frostschutzkerzen auf einer Fläche von rund 25 Hektar auf acht frostanfälligen Rebflächen und Junganlagen - von Radebeul über Weinböhla bis nach Diesbar-Seußlitz. Rund 100.000 Rebstöcke, darunter frühe Sorten wie Bacchus und Müller-Thurgau, sollen so bei Minusgraden geschützt werden.

Weil die Knospen kurz vor dem dem Austrieb stünden, seien die Reben derzeit an einem "kritischen Punkt", so Junge. In dieser Phase seien die Reben besonders anfällig für Frost. Gefährdet sind demnach vor allem die Knospen, die durch die plötzliche Kälte braun werden und abfallen können. Das kann zu Ernteeinbußen führen. So wie im vergangenen Jahr, als Spätfröste unter anderem zu den Eisheiligen im Mai bei vielen Winzern für Verluste sorgten.

Im vergangenen Jahr entzündeten die Wackerbarth-Winzer an sieben Nächten kontrollierte Weinbergsfeuer. So habe ein Totalausfall auf manchen Flächen verhindert werden können, erklärte Junge. Auch in diesem Frühjahr bleibt es vorerst nicht bei einem nächtlichen Einsatz. Weil erneut Minusgrade angesagt sind, wollen die Winzer in der Nacht zum Dienstag die Frostschutzkerzen erneut anzünden. "Und dann bleibt es spannend bis zu den Eisheiligen im Mai." (dpa)